Ab 30. März 2025 will die Fluggesellschaft Vueling auf unbestimmte Zeit keine Flüge zwischen Madrid und Barcelona mehr anbieten. Der Grund: Schnellzüge verbinden die beiden Städte bereits und sind weitaus beliebter.
Das Flugzeug ist nicht schneller
Der Zug hat sich für die Strecke zwischen Madrid und Barcelona als ideale Mobilitätslösung etabliert: Die Reise mit der Bahn kostet weniger und ist ökologischer als das Flugzeug. Vier Anbieter bieten inzwischen täglich beeindruckende 40 Hin- und Rückfahrten zwischen Madrid und Barcelona. Zudem haben die Passagiere innert nur zweieinhalb Stunden die Strecke hinter sich.
Im Gegensatz zum Flugverkehr beinhaltet eine Zugreise keine Sicherheitskontrollen oder Fahrten zu weit entfernten Flughäfen. Eine Studie der ZHAW weist darauf hin, dass der Gesamtaufwand von Flugreisen oft unterschätzt wird und Zugfahren vielerorts eigentlich schneller wäre. Das liegt insbesondere daran, dass Bahnhöfe oft zentral gelegen und gut an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden sind.
Investitionen, die sich auszahlen
Spanien hat enorm in sein Zugnetz investiert, das zahlt sich nun aus. Der Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes hat dazu geführt, dass dessen Länge innert zehn Jahre von 1919 Kilometer auf 3190 Kilometer verlängert wurde. Das ist ein Anstieg um 66,2 Prozent. Damit ist Spanien das europäische Land mit dem umfangreichsten Hochgeschwindigkeitsnetz.
Diese Investitionen ermöglichen es heute, den Flugverkehr auf vielen Strecken durch eine konkrete und nachhaltige Alternative zu ersetzen. Kurzflüge zwischen Madrid und Barcelona waren zwanzig Jahre lang Teil des Angebots der Fluggesellschaft Vueling.
Iberia, eine andere Fluggesellschaft, bietet weiterhin bis zu 14 Flüge zwischen Madrid und Barcelona täglich an. Das wirft Fragen auf: Wie lange werden Kurzstrecken per Flugzeug noch unnötig die Umwelt belasten, wenn die Effizienz und die Attraktivität des Zugs bewiesen ist?