Angefangen hat alles vor drei Jahren, als Werner Rothen mit einer langjährigen, älteren Mitarbeiterin vereinbart hat, ihre Stunden zu kürzen – bei gleichbleibendem Lohn. Weil die Erfahrungen so positiv waren, haben sie dieses Modell für den ganzen Betrieb umgestellt. Die meisten haben drei Tage in der Woche frei. Manche verteilen die kürzere Arbeitszeit aber auch auf fünf Tage. «Zum Beispiel, weil sie Kinder oder andere Verpflichtungen haben», erklärt Rothen. Für neue Mitarbeiter:innen sei das Angebot ein grosser Anreiz. Vor allem junge Coiffeur:innen seien begeistert.
4-Tage-Woche: «Dieser Trend lässt sich nicht mehr stoppen»
Rothen ist davon überzeugt, dass die 4-Tage-Woche auch in den meisten anderen Unternehmen funktionieren würde. «Das wird auch kommen, meines Erachtens. Ich glaube nicht, dass das ein Trend ist, der noch zu stoppen ist. Die 4-Tage-Woche wird sich sicher im Grossteil der Branchen durchsetzen», ist Rothen überzeugt. Er rät anderen, die 4-Tage-Woche testweise einfach einmal auszuprobieren – oder einfach umzusetzen.
Auch Schweizer:innen für die 4-Tage-Woche
Auch in der Schweiz setzen einige Betriebe die 4-Tage-Woche bereits um. Zudem begrüsst eine Mehrheit der Schweizer:innen die Einführung des Modells. Dies zeigt eine neue repräsentative Umfrage von Sotomo. Interessant dabei: Nicht nur SP und Grüne sind für eine solche Arbeitszeitreduktion. Auch eine Mehrheit der Wähler:innen von FDP, Mitte und GLP befürworten dies. Sollten die Bundesratsparteien den Anliegen ihrer Wähler:innen Rechnung tragen, könnte das neue Mehrheitsverhältnisse für eine national hängige Motion von SP-Nationalrätin Tamara Funiciello schaffen. Diese will die Wochenarbeitszeit auf maximal 35 Stunden verkürzen.
Eine 4-Tages-Woche ist nach meiner Berechnung 32-33.6 Stunden und nicht 36. In vier Tagen möchte ich 8 bis maximal 8.4h arbeiten. Ausserdem sollte die Höchstarbeitszeit von 50 auf 40 Stunden reduziert werden…