4-Tage-Woche führt zu höherem Umsatz bei Wiener Coiffeur

Der Wiener Friseur «I.N. rothen» hat vor knapp einem Jahr auf die 4-Tage-Woche umgestellt. Die rund 15 Mitarbeitenden arbeiten im Schnitt nur noch 36 Stunden in der Woche und bekommen dafür das gleiche Gehalt wie zuvor für 40 Stunden. Die Öffnungszeiten sind gleich geblieben, die Beschäftigten motivierter – sogar der Umsatz ist gestiegen. Betreiber Werner Rothen sieht darin ein Erfolgsmodell, das sich überall durchsetzen werde.

(KEYSTONE/Michael Buholzer)

Angefangen hat alles vor drei Jahren, als Werner Rothen mit einer langjährigen, älteren Mitarbeiterin vereinbart hat, ihre Stunden zu kürzen – bei gleichbleibendem Lohn. Weil die Erfahrungen so positiv waren, haben sie dieses Modell für den ganzen Betrieb umgestellt. Die meisten haben drei Tage in der Woche frei. Manche verteilen die kürzere Arbeitszeit aber auch auf fünf Tage. «Zum Beispiel, weil sie Kinder oder andere Verpflichtungen haben», erklärt Rothen. Für neue Mitarbeiter:innen sei das Angebot ein grosser Anreiz. Vor allem junge Coiffeur:innen seien begeistert.

4-Tage-Woche: «Dieser Trend lässt sich nicht mehr stoppen»

Rothen ist davon überzeugt, dass die 4-Tage-Woche auch in den meisten anderen Unternehmen funktionieren würde. «Das wird auch kommen, meines Erachtens. Ich glaube nicht, dass das ein Trend ist, der noch zu stoppen ist. Die 4-Tage-Woche wird sich sicher im Grossteil der Branchen durchsetzen», ist Rothen überzeugt. Er rät anderen, die 4-Tage-Woche testweise einfach einmal auszuprobieren – oder einfach umzusetzen.

Auch Schweizer:innen für die 4-Tage-Woche

Auch in der Schweiz setzen einige Betriebe die 4-Tage-Woche bereits um. Zudem begrüsst eine Mehrheit der Schweizer:innen die Einführung des Modells. Dies zeigt eine neue repräsentative Umfrage von Sotomo. Interessant dabei: Nicht nur SP und Grüne sind für eine solche Arbeitszeitreduktion. Auch eine Mehrheit der Wähler:innen von FDP, Mitte und GLP befürworten dies. Sollten die Bundesratsparteien den Anliegen ihrer Wähler:innen Rechnung tragen, könnte das neue Mehrheitsverhältnisse für eine national hängige Motion von SP-Nationalrätin Tamara Funiciello schaffen. Diese will die Wochenarbeitszeit auf maximal 35 Stunden verkürzen.

Dieser Beitrag wurde teilweise von kontrast.at übernommen

1 Kommentar

  1. Eine 4-Tages-Woche ist nach meiner Berechnung 32-33.6 Stunden und nicht 36. In vier Tagen möchte ich 8 bis maximal 8.4h arbeiten. Ausserdem sollte die Höchstarbeitszeit von 50 auf 40 Stunden reduziert werden…

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