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«Bereits im Mittelalter gab es eine Klimaerwärmung. Und sowieso, als ich klein war, war es auch schon heiss.»
Es ist eine unangenehme Tatsache, dass die Klimakrise menschengemacht ist und sich in einem beispiellosen Tempo verschärft.
Klimaleugner:innen missbrauchen die mittelalterliche Warmzeit oft. Doch diese war ein eher regionales Phänomen. Die mittlere Temperatur auf der Erde in der Phase zwischen 900 und 1400 bewegte sich auf dem ungefähr gleichen Niveau wie die Temperatur während der Erwärmungsphase Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts.
Die Wissenschaft ist sich einig: Es ist bewiesen, dass die durch den Menschen verursachten und seit der Industrialisierung stetig zunehmenden Treibhausgasemissionen Ursache der laufenden globalen Erhitzung sind. Die Auswirkungen davon werden wir in den nächsten Jahren immer stärker zu spüren bekommmen – auch dein Onkel.
Wenn dein Onkel immer noch nicht überzeugt ist, kannst du ihm diese Grafik zeigen: Die Grafik zeigt die Temperaturkurve der letzten 2000 Jahren. Standardisierte Messungen gibt es seit etwa 1850. Quelle: www.klimafakten.de
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«Die Frauen sollen doch mal aufhören zu jammern. Die sind doch schon längst gleichberechtigt. Heute werden wir alten, weissen Männer diskriminiert.»
Hier drei Punkte, die das komplett widerlegen:
Frauen verdienen im Schnitt immer noch 1364 Franken weniger als Männer. Ein Teil davon sei durch die Branchen erklärbar. Aber ist es ein Zufall, dass ausgerechnet die Berufe, die grossmehrheitlich von Frauen ausgeführt werden, schlechter bezahlt werden?
Frauen leisten nach wie vor den Löwinnenanteil bei der unbezahlten Care-Arbeit und büssen dafür mit einer tiefen Rente. Im Jahr 2022 betrug die durchschnittliche Rente von Frauen in der Schweiz 36’433 Franken; jene der Männer 52’672 Franken. Die durchschnittliche jährliche Gesamtrente der Frauen im Jahr 2022 war somit um 16’239 Franken tiefer als jene der Männer, was einem Gender Pension Gap von 30,8 Prozent entspricht.
In der Schweiz wird jede zweite Woche eine Frau von einem Mann umgebracht. Dem voran geht eine Spirale von häuslicher Gewalt. Diese hat in den letzten Jahren zugenommen. Wären Frauen tatsächlich gleichberechtig und würden Männer ihren Platz auf Augenhöhe in der Gesellschaft akzeptieren, müssten diese Zahlen längst rückläufig sein.
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«Flüchtlingen wird alles nachgeschmissen. Die in Bern sollen erstmal schauen, dass es uns gut geht.»
Viele Kriegsflüchtlinge und auch Ukrainer:innen mit Status S erhalten nur sogenannte Asyl-Sozialhilfe. Im Aargau beträgt diese beispielsweise gerade mal 9 Franken und 50 Rappen pro Tag. Davon kann man sich ein Kaffee und ein Gipfeli kaufen, mehr nicht.
Flüchtlinge mit B-Ausweis erhalten die normale Sozialhilfe – in der gleichen Höhe wie Schweizer:innen. Der empfohlene Grundbedarf beträgt aktuell 1031 Franken pro Monat für eine Einzelperson, das sind knapp 35 Franken pro Tag
Schuld am Kaufkraftverlust sind nicht die Geflüchteten, sondern die sinkenden Reallöhne sowie die steigenden Mieten und Krankenkassenprämien. Lösungen in diesen Bereichen werden seit Jahren von SVP und FDP blockiert.