Ein Grossteil der deutschen Angestellten wünscht sich eine Arbeitszeitreduktion auf vier Tage pro Woche bei gleichbleibendem Lohn. Das zeigt eine Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung. Viele erhoffen sich dadurch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch mehr Zeit für Hobbys oder für ein ehrenamtliches Engagement werden als Begründung angegeben.
Die 4-Tage-Woche könnte dabei helfen, das zivilgesellschaftliche Engagement zu stärken, sagen die Studienleiterinnen Yvonne Lott und Eike Windscheid. Sie gehen noch weiter: «Zeit für Musse hat damit einen besonderen Stellenwert für gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Stabilität von Demokratie.»
Für Arbeitgeber:innen hat eine Arbeitszeitreduktion ebenfalls positive Effekte, wie verschiedene Pilotprojekte zeigen: Bei den Mitarbeiter:innen steigen Motivation und Produktivität. Der Stress nimmt ab, und es kommt seltener zu krankheitsbedingten Ausfällen.
Mit Arbeitszeitreduktion zur Umsatzsteigerung
Die 4-Tage-Woche kann sogar zu einer Umsatzsteigerung führen, wie das Beispiel eines Coiffeurs in Wien zeigt. Geschäftsführer Werner Rothen sieht zudem Vorteile bei der Gewinnung von neuen Mitarbeiter:innen.
Auch Lott und Windscheid betonen die Vorteile für die Unternehmen: «Eine Verbesserung der subjektiven Zeitautonomie stellt dabei zugleich als wichtiger Aspekt von Arbeitgeberattraktivität einen Mehrwert bei der Gewinnung von Fachkräften dar.» So sei die 4-Tage-Woche auch eine Massnahme gegen den Fachkräftemangel.
Mehrheit der Schweizer:innen für 4-Tage-Woche
Bei einer repräsentativen Umfrage von Sotomo zeigte sich, dass auch eine Mehrheit der Schweizer:innen eine Einführung der 4-Tage-Woche begrüssen. Interessant dabei: Auch die Wähler:innen der bürgerlichen Parteien befürworten eine Arbeitszeitreduktion. In den eidgenössischen Räten wurden von der SP bereits Vorstösse zur Verkürzung der Erwerbsarbeitszeit deponiert.
Soweit ich weiss sind die Vorstösse der SP jedoch zu wenig…
Wenn wir von 4-Tage-Woche sprechen, dann sprechen wir von einer 32-Stunden-Woche und von einer Reduktion der Höchstarbeitszeit von 50 auf 40 Stunden.