CH Media löscht UBS-kritische Glosse

Seit dem Ende der Credit Suisse im März 2023 ist die UBS zu einer «Megabank» geworden. Wie geht die UBS mit dieser Macht um? Das Onlinemagazin «tippinpoint.» vermutet, dass die UBS beim Medienkonzern CH Media interveniert habe, einen UBS-kritischen Artikel zu löschen.

(KEYSTONE/AFP/FABRICE COFFRINI)

Alles begann mit einer Werbeanzeige: Die UBS startete eine Kampagne, die ihre Manager:innen mit Sonnenbrillen bei der Feier eines besonderen Ereignisses zeigte. Bei CH Media («Solothurner Zeitung», «Luzerner Zeitung», «Watson» etc.), der viertgrössten Mediengruppe der Schweiz, liess sich ein Journalist davon zu einer Glosse hinreissen. Ihr Titel: «Bonzen, Böötli und Berge». In der UBS-Werbekampagne werde eine Schweiz abgebildet, wo all die Steuerzahlenden fehlten, welche die UBS bereits einmal gerettet hätten (2008), und die ihr nun das Jahrhundertgeschäft – die Übernahme der Credit Suisse – ermöglichten.

UBS ist wichtiger Kunde

Knapp eine Woche nach der Veröffentlichung des Textes wunderte sich das Onlinemagazin «tippinpoint.», weshalb der Artikel online bereits wieder verschwunden war. Das Onlinemagazin vermutet, dass die UBS beim Medienkonzern CH Media interveniert habe, um den Artikel zu entfernen. Nach einem Telefongespräch soll dieser gelöscht worden sein. Die UBS ist ein guter Kunde von CH Media. Jährlich schaltet die Megabank bei den Titeln des Medienunternehmens Werbung im Wert von mehreren hunderttausend Franken.

CH Media bestätigt die Löschung des Artikels gegenüber «tippinpoint.», dementiert jedoch, dass es Druck seitens der UBS gegeben habe. Gemäss CH Media war es die Entscheidung des Chefredaktors den Artikel vom Netz zu nehmen. Ungewöhnlich ist dies jedoch allemal, denn Artikel werden in der Regel nicht grundlos gelöscht. Meist geschieht dies, wenn rechtliche Konsequenzen drohen oder ein Text offensichtliche Falschinformationen enthält.

Spardruck bei den Redaktionen

Der finanzielle Druck bei den Schweizer Medienhäusern ist nach wie vor hoch. Erst im vergangenen November kündigte CH Media den Abbau von 150 Stellen an. Grosse Werbekunden sind deshalb umso wichtiger. Die Verlage können es sich nicht leisten, diese zu vergraulen – und das könnte Konsequenzen für die publizistische Unabhängigkeit haben.

1 Kommentar

  1. Grüezi, “ Wir das Volk sind die Souverän“
    Wenn wir in die EU wollen, so wäre es gut, vorher das Schweizer Volk mit ID und oder Schweizer Pass, in der Schweiz wohnend auszuzahlen.Jene die ausserhalb mit Schweizer Pass wohnhaft sind, haben dann eine Spezialregelung.Folgende Spender, Auszahlender wären gemeint:Nationalbank( so weit es geht), Bankengewinn, Bonussen,Wirtschaftsbosse,Landbesitzer,Aktionäre, reichlich mit Aktien bestückt.Seit 1971 bin ich Schweizer Bürgerin und habe fast ununterbrochen 45 Jahre zu Fuss das Stimmlokal besucht und abgestimmt.
    Zu dem ernsthaften EU- Beitritt hätte ich auch gleichzeitig humorvolles anzubieten.Dies alles innerhalb ( m)ein Projekt,“Das Ei von Kolumbus“ in umgekehrte Richtung.Und mit dem Projekt“ Rundum die Schweiz“ in 7 Tagen und 7 Nächte, zusammen mit dem 8ten Jokertag: Laufen, Sitzen, Tanzen, Hüpfen, Rollen, Fahren,Fliegen.
    Es grüsst: Gré Stocker-Boon

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