Am Montag wurde anlässlich der UNO-Klimakonferenz der «Climate Change Performance Index» (CCPI) veröffentlicht. Dabei handelt es sich um ein unabhängiges Monitoring-Instrument zur Verfolgung der Klimaschutzleistungen von 59 Ländern und der EU. Es fliessen die Klimapolitik, Treibhausgas-Emissionen, der Energieverbrauch und Massnahmen für erneuerbare Energien ein. Die Schweiz fliegt dabei aus den Top 20 und liegt hinter der EU, Litauen und Ägypten zurück.
Kritik an CO2-Kompensation im Ausland
Das schlechte Abschneiden hat verschiedene Ursachen. Georg Klingler, Energieexperte von Greenpeace sagt gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass der Abstieg eine Folge der blockierten Klimapolitik ist. Ebenfalls problematisch findet Klingler den Fokus der Schweiz bei der Reduktion der CO2-Emissionen. Sie setzt dabei zu stark auf Kompensation im Ausland. Für diese Praxis gab es auch internationale Kritik. Die New York Times titelte «Die Schweiz bezahlt ärmere Länder um ihre Emissionen zu kompensieren». Viele Akteure finden es problematisch, wenn reiche Länder, die einen viel grösseren Beitrag zu den Gesamtemissionen leisten, ihre Kompensationen über Investitionen ärmerer Länder machen. Vor allem wenn sie – wie die Schweiz – dafür auf zusätzliche Massnahmen im Inland verzichten.
Mit den aktuellen Massnahmen verfehlt die Schweiz das Klimaziel deutlich
Wenn sich alle Länder wie die Schweiz verhielten, hätte das eine Erderwärmung von 3 Grad zur Folge. Doppelt so hoch, wie das im Pariser Klimaabkommen angestrebte Ziel von 1.5 Grad. Gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA lässt das UVEK verlauten, dass es die Platzierung als klares Zeichen verstehe. Die Schweiz gehöre nicht zu den besten und ambitioniertesten Ländern in Sachen Klimaschutz, auch wenn es im Land selbst oft eine andere Wahrnehmung gäbe.
Inhaltlich halte man aber an den Zielen fest. Mit dem Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative steht in der Schweiz ein Massnahmenpaket mit wirkungsvolle Massnahmen parat, die sofort umgesetzt werden könnten. Diese Umsetzung wird nun jedoch verzögert, weil die SVP das Referendum ergriffen hat. Damit die Klimamassnahmen umgesetzt werden können, muss sich jetzt ein Mehrheit der Bevölkerung dafür aussprechen.