Mehrwertsteuererhöhung für AHV schwächt die Kaufkraft im dümmsten Moment

Erstmals seit der Finanzkrise von 2008 steigen die Konsumentenpreise wieder. Die Kaufkraft und das reale Einkommen drohen deutlich zu sinken. Die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer, über die wir am 25. September abstimmen, würde dieses Problem zusätzlich verschärfen.

Mehrwertsteuer
(KEYSTONE/Christian Beutler)

Für das Jahr 2022 rechnet das Staatssekretariat für Wirtschaft mit einer Teuerung von 2.5 Prozent. Ebenfalls hat die Expertengruppe des SECO die Wachstumsprognose für das Jahr 2022 aufgrund des internationalen Umfelds wegen des anhaltenden Kriegs in der Ukraine und wegen der Corona-Krise nach unten korrigiert. Und erstmals seit 2008 steigen gemäss Seco die Konsumentenpreise und substantielle Ausgabeposten wieder. Besonders die Energiepreise oder die Krankenkassenprämien, die laut einer neuen Studie des Beratungsunternehmens Accenture im kommenden Jahr in einzelnen Kantonen um bis zu fast 10 Prozent ansteigen.

Zusätzliche Belastung durch Erhöhung der Mehrwertsteuer

Auch die Mehrwertsteuer soll im Rahmen der AHV-Reform, über die am 25. September abgestimmt wird, zur Finanzierung auf 8,1 Prozent erhöht werden. Dadurch würden die Haushalte zusätzlich belastet. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen hätten Arbeitnehmende im mittleren Lohnsegment real rund 1600 Franken weniger Einkommen pro Jahr, wenn es keinen Teuerungsausgleich gibt. Ein berufstätiges Paar mit Kindern wäre von einer Reallohneinbusse von 2200 Franken pro Jahr betroffen. Der dadurch sinkende Konsum würde die Wirtschaft wiederum zusätzlich belasten.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer ist eine der beiden Massnahmen der AHV-Reform, über die am 25. September abgestimmt wird. Daneben soll auch das Frauenrentenalter erhöht werden. Das schafft deutliche Unsicherheit für die Konsument:innen und die Verkäufer:innen. Sie werden direkt und als erste unter der angespannten Situation bei der Kaufkraft leiden.

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