Bund will Bevölkerung lieber mit Kampfjets als mit Löschhelikoptern schützen

Die Waldbrandgefahr in der Schweiz steigt, die Kantone sind kaum darauf vorbereitet. Statt Löschflugzeuge für diese reale Gefahr zu beschaffen, investiert die Schweiz aber lieber in Kampfjets für den unwahrscheinlichen Kriegsfall.

Waldbrand
Photo by Joanne Francis on Unsplash

Der 1. August wurde auch in diesem Jahr in vielen Kantonen ohne Feuerwerk gefeiert. Schuld daran ist die anhaltende Trockenheit, wegen der viele Kantone in der Schweiz Alarm geschlagen haben.

Die Schweiz ist auf die zunehmende Waldbrandgefahr schlecht vorbereitet, wie SRF berichtet. Der Bund habe nun 15 Massnahmen vorgeschlagen, um die Bevölkerung besser zu schützen. Nicht dabei sind allerdings Löschflugzeuge, obwohl «Sicherung der Luftunterstützung» ebenfalls ein Teil des Massnahmenpakets sein soll.

Kein Kauf von Löschflugzeugen geplant

Doch der Bevölkerungsschutz wird diesbezüglich nicht ausgebaut. Es sei nicht vorgesehen, eigene Löschflugzeuge zu beschaffen, berichtet das SRF. Die Schweiz verfügt also über kein einziges Löschflugzeug, obwohl es in den Jahren 2019 und 2020 jeweils knapp 80 Waldbrände pro Jahr gab.

Die Schweiz verfügt über kein einziges Löschflugzeug

Stattdessen schützt die Schweiz in der Luft lieber mit Kampfjets, obwohl die Armee bereits über einige Dutzend Flugzeuge verfügt und die Anzahl der «Hot Missions» höchstens halb so gross ist, wie der Kommandant der Luftwaffe gegenüber dem SRF schätzte.

Dabei wäre ein Löschflugzeug wie die Bombardier Dash 8, welche Frankreich kürzlich für den Zivilschutz gekauft hatte, auch noch deutlich günstiger als ein Kampfjet. Frankreich bezahlte rund 67 Millionen Franken für die Neuanschaffung. Ein Kampfjet dagegen kostet knapp das Dreifache.

Statt die Luftunterstützung für die Bekämpfung von Waldbränden auszubauen, investiert die Schweiz also lieber in teure Kampfjets – die dann zum Beispiel für die Sicherheit der Wirtschaftselite in Davos genutzt werden.

 

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