Trotz jahrelanger Versprechen verschiedener Landesregierungen, den Hunger bis 2030 zu beenden, ist bis heute nicht viel passiert. Im Gegenteil: Die weltweite Hunger-Krise verschlimmert sich weiter. Denn der Klimawandel führt zu immer mehr Naturkatastrophen und diese wiederum zu Ernteausfällen und Einkommensverlusten. Dadurch verschärft sich die Situation in den betroffenen Ländern weiter. Zudem hat die Corona-Pandemie eine schwere Rezession und Arbeitslosigkeit ausgelöst, was laut UNICEF zu einem weiteren Anstieg von Kinderarmut und Hunger führt. Die Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich wird immer grösser. Die Superreichen könnten dies mit einem kleinen Teil ihres Vermögens ändern.
Wie viel Geld braucht es, um den Welthunger zu beenden?
Aktuelle Schätzungen von Oxfam zeigen, dass in diesem Jahr etwa 23 Milliarden Dollar nötig wären, um die Bedürfnisse von Menschen zu decken, die unter extremem Hunger und akuter Unterernährung leiden müssen. Grundlage für diese Berechnung sind die Daten von OCHA, dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten.
Bezos, Musk und Co. könnten Hunger beenden und superreich bleiben
Amazon-Gründer Jeff Bezos hat laut aktuellen Zahlen ein Vermögen von über 205 Milliarden US-Dollar. Wenn er 23 Milliarden davon abgeben würde, wäre er mit 182 Milliarden US-Dollar immer noch der drittreichste Mensch der Welt – noch vor Mark Zuckerberg, der derzeit ein Vermögen von 167,1 Milliarden US-Dollar besitzt.
Wenn Elon Musk 23 seiner 191 Milliarden US-Dollar investieren würde, hätte er noch 168 Milliarden. Damit wäre er also immer noch einer der reichsten Männer auf unserem Planeten und hätte gleichzeitig den extremsten Hunger in der Welt zumindest für ein Jahr beendet. Doch während täglich Menschen leiden und unter den schlimmsten Bedingungen leben müssen, entscheiden sich die Superreichen dafür, nichts am Status quo zu ändern.
Steuer für Superreiche könnte Abhilfe schaffen
Um gegen diese massive Ungleichheit vorzugehen, könnte eine Vermögenssteuer für Superreiche helfen. Oxfam fordert, dass die Zahl der Milliardär:innen bis 2030 halbiert werden soll. Dazu empfiehlt die Organisation eine Vermögenssteuer für das reichste Prozent der Welt. Eine solche Steuer von zwei Prozent für Millionär:innen, drei Prozent für Vermögende von mehr als 50 Millionen und fünf Prozent für Milliardär:innen würden jährlich 1,7 Billionen Dollar einbringen. Laut Oxfam wäre das genug, um zwei Milliarden Menschen aus der Armut zu befreien und einen globalen Plan zur Beendigung des Hungers zu finanzieren.
Auch in der Schweiz hätte eine Vermögenssteuer wie von Oxfam gefordert eine grosse Wirkung. Die Schweizer Entwicklungsorganisation Solidar berechnet jährliche Mehreinnahmen von 37,1 Milliarden. Dies würde die Steuereinnahmen um 4,6 Prozent des Bruttoinlandprodukts erhöhen.
Dieser Artikel wurde teilweise von kontrast.at übernommen.
Wir haben ja bereits eine Vermögenssteuer oder?
Zumindest bis 50 Mio Vermögen sollte sicher nicht noch mehr versteuert werden…
Supereiche können durch Steuerkonstrukte solche Steuern umgehen. Letztlich werden dann diejenigen die ein, zwei Milliönchen haben die Zeche bezahlen. Dadurch rutschen diese ab und die Schere geht weiter suf