Unternehmen in der Dominikanischen Republik bereiten sich auf einen freiwilligen Testlauf der 4-Tage-Woche vor. Sechs Monate soll der Versuch dauern. Er startet im Februar und ist der erste seiner Art im karibischen Land.
Die Angestellten der teilnehmenden Unternehmen erhalten den gleichen Lohn, die Arbeitszeit von 44 wird dabei aber auf 36 Stunden reduziert. Neu soll nur noch von Montag bis Donnerstag gearbeitet werden. Teilnehmende Unternehmen sind etwa der lateinamerikanische Telekommunikations-Konzern Claro, das Energieunternehmen EGE Haina, das Grossunternehmen IMCA und die staatliche Krankenversicherung.
Weniger Arbeitsstunden für eine bessere Gesundheit
Begleitet wird das Projekt von einer örtlichen Universität. Diese untersucht die Auswirkungen der 4-Tage-Woche auf die Gesundheit und die Work-Life-Balance der Angestellten. Damit will die Dominikanische Regierung Erkenntnisse für künftige Veränderungen bei der Arbeitszeit gewinnen.
Aktuell arbeiten die Dominikaner:innen unter der Woche acht Stunden sowie an Samstagen jeweils vier Stunden. Unternehmen können jedoch die Arbeitszeit nach eigenem Ermessen verteilen, solange es nicht mehr als 44 Stunden pro Woche sind.
Lebensqualität der Menschen verbessern
Das karibische Land hat in den letzten Jahren ein stabiles Wirtschaftswachstum verzeichnet. Der Dienstleistungssektor und besonders der Tourismus spielen eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft. Die Einführung einer 4-Tage-Woche soll dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und gleichzeitig die Arbeitsproduktivität zu erhöhen. «Diese Initiative setzt die Menschen an erste Stelle, verbessert ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und fördert eine nachhaltige und umweltfreundliche Wirtschaft», sagte der Arbeitsminister Luis Miguel de Camps.
Immer mehr Länder kürzen Arbeitszeit
Neben der Dominikanischen Republik gibt es mittlerweile viele andere Länder, die kürzere Arbeitszeiten eingeführt haben oder damit experimentieren. Dazu gehören Neuseeland, die USA, Island, Spanien, Portugal, Grossbritannien, Deutschland und Schweden. Diese Länder versuchen, die Work-Life-Balance ihrer Bevölkerung zu verbessern und ihre Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. In den letzten Jahren hat sich der Trend hin zu kürzeren Arbeitszeiten weiter verstärkt. Auch in der Schweiz würden viele eine Reduktion der Arbeitszeit begrüssen.
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