Klimakrise: Grösstes Risiko für die Weltwirtschaft

Kalifornien wird einmal mehr von verheerenden Waldbränden heimgesucht. Die Schäden belaufen sich auf weit über 100 Milliarden Dollar. Mit dem fortschreitenden Klimawandel werden solche Ereignisse immer häufiger. Welche finanziellen Auswirkungen kommen dadurch auf uns zu?


Die Waldbrände in Südkalifornien von Mitte Januar haben verheerende Folgen. Mindestens 25 Menschen haben ihr Leben verloren, fast 90’000 Personen mussten evakuiert werden und rund 12’000 Häuser sind durch die Flammen zerstört worden. Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen sind katastrophal. Besonders tragisch: Viele Hausbesitzer:innen sind nicht versichert, weil Versicherungsunternehmen angesichts der durch die Klimakrise steigenden Risiken ihre Verträge nicht verlängert haben.

Nach ersten Schätzungen belaufen sich die Schäden auf etwa 140 Milliarden Franken. Doch nur ein Bruchteil davon – rund 18 Milliarden Franken – wird laut der US-Bank J.P. Morgan von Versicherungen gedeckt. Am härtesten trifft es wie so oft Menschen mit geringem Vermögen. Sie verlieren ersatzlos ihr ganzes Hab und Gut.

Klimakrise gefährdet Wohlstand

Die Häufigkeit und Intensität solcher Klimakatastrophen nehmen zu. Mit ihnen steigen auch die wirtschaftlichen Folgen. Eine aktuelle Studie prognostiziert, dass die Weltwirtschaft bis 2050 wegen der Klimakrise mit einem Einkommensverlust von bis zu 25 Prozent rechnen muss. Diese Zahl würde alle bisherigen Weltwirtschaftskrisen in den Schatten stellen und unseren Wohlstand erheblich gefährden. Besonders betroffen sind jene, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen. Diese wird massgeblich durch Superreiche im globalen Norden angeheizt, Laut Studien verursacht ein einzelner Milliardär so viel CO₂ wie eine Million Menschen.

Je früher wir handeln, desto geringer werden die langfristigen Schäden und Kosten ausfallen. Das bestätigt auch die Forschung: Investitionen in den Klimaschutz mögen heute hoch erscheinen, doch sie sichern auf lange Sicht sowohl die Gesundheit als auch den Wohlstand der Gesellschaft.

Umweltverantwortungsinitiative nimmt Grosskonzerne in die Pflicht

Auch die Schweiz bleibt von den Folgen der Klimakrise nicht verschont. Eine Studie der ETH Lausanne schätzt, dass die jährlichen Klimaschäden in der Schweiz bis 2060 zwischen 8 und 10 Milliarden Franken betragen könnten. Diese Kosten muss die Bevölkerung tragen. Das wirft die Frage nach dem Verursacherprinzip auf. Das heisst: Die Versursacher:innen der Schäden sollen auch die Verantwortung für die Folgekosten übernehmen.

Diesem Prinzip folgt die Umweltverantwortungsinitiative, über die am 9. Februar abgestimmt wird. Sie fordert, dass Grosskonzerne mehr Verantwortung übernehmen müssen. Es könne nicht sein, dass diese hohe Profite erzielen, während die Allgemeinheit die massiven Klimakosten tragen muss. Das unterstreichen aktuelle Untersuchungen, die zeigen, dass 80 Prozent der globalen Emissionen zwischen 2016 und 2022 auf nur 57 Unternehmen zurückzuführen sind.


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