Die Geburtenrate in der Schweiz bricht ein. 2022 ist sie auf unter 1,4 Kinder pro Frau gesunken – so tief wie seit 2001 nicht mehr. Bei den Schweizerinnen sind es sogar weniger als 1,3 Kinder pro Frau. Ein Grund dafür könnten die steigenden Lebenskosten sein, wie das kürzlich veröffentlichte Schweizer Familienbarometer von Pax und Pro Familia Schweiz zeigt. Darin gibt mehr als jede dritte befragte Familie an, auch aufgrund der Kosten auf weitere Kinder zu verzichten.
Steigende Krankenkassenprämien im Fokus
Doch wo drückt der Schuh am meisten? Die Antwort fällt gemäss Familienbarometer klar aus: Es sind die steigenden Krankenkassenprämien. Diese landen auf der Sorgenskala der Familien in der Schweiz deutlich auf dem ersten Platz, gefolgt von der allgemeinen Teuerung. Über die Hälfte der befragten Familien wünscht sich, dass tiefere Krankenkassenprämien bei der Familienpolitik ins Zentrum gestellt werden.
Fast zwei Drittel der Befragten geben zudem an, dass mehr finanzielle Ressourcen ihr Familienleben allgemein verbessern würden. Aktuell müssten sie auf Ferien, Restaurantbesuche oder andere Freizeitaktivitäten verzichten. Besonders beängstigend: Mehr als jede zehnte Familie geht aufgrund der hohen Kosten durch die Franchise und den Selbstbehalt nicht mehr zum Arzt oder Zahnarzt.
Mehr Entlastung für den Mittelstand
Abhilfe schaffen könnte die Prämien-Entlastungs-Initiative, über die die Stimmbevölkerung am 9. Juni abstimmen kann. Mit der Initiative sollen die Prämien bei 10 Prozent des verfügbaren Einkommens gedeckelt werden. Davon könnten insbesondere Familien aus dem Mittelstand profitieren, die heute zu viel verdienen, um Prämienverbilligungen zu erhalten, jedoch zu wenig, um die steigende Prämienlast bewältigen zu können.