Ölheizungen ersetzen für den Klimaschutz

Rund ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen in der Schweiz entstehen im Gebäudebereich. Hauptgrund: Der Verbrauch von fossilen Brennstoffen für Heizung und Warmwasseraufbereitung. Mit dem Klimaschutz-Gesetz soll sich das nun ändern. Hausbesitzer:innen werden finanziell unterstützt, wenn sie ihre alten Öl- und Gasheizungen ersetzen. Damit können die CO2-Emissionen erheblich reduziert werden. Denn noch immer wird ein Grossteil der Heizungen mit Öl und Gas betrieben.

40 Prozent der Heizungen in der Schweiz werden mit Öl betrieben. Foto: Stefan Bohrer (Keystone)

Die Zahlen sind eindeutig: Wenn die Schweiz das Netto-Null-Ziel bis 2050 erreichen will, müssen auch im Gebäudebereich CO2-Emissionen eingespart werden. Dieser Bereich verursacht aktuell rund ein Viertel aller Treibhausgasemissionen im Land – hauptsächlich mit dem Verbrauch von fossilen Brennstoffen für Heizung und Warmwasseraufbereitung.

40 Prozent der Heizungen in der Schweiz werden mit Öl betrieben. Der Anteil an Gasheizungen beträgt knapp 20 Prozent. Ein Grund für den noch immer hohen Anteil an fossilen Heizungen dürfte sein, dass die Installationskosten einer neuen Öl- oder Gasheizung tiefer sind als der Einbau eines erneuerbaren Heizsystems. Vergessen geht aber oft, dass es bei den Betriebskosten später umgekehrt ist. Die anfänglichen Mehrkosten bei erneuerbaren Heizsystemen sind in den meisten Fällen nach wenigen Jahren amortisiert.

Eine Million Tonnen weniger CO2-Emissionen

Mit dem Klimaschutz-Gesetz sollen nun die erneuerbaren Heizsysteme gefördert werden: Das Gesetz beinhaltet ein Impulsprogramm für den Heizungsersatz. Wer also seine Heizung auswechseln muss, wird bei der Installation eines klimafreundlichen Heizsystems finanziell unterstützt. Der Bund spricht dafür 200 Millionen Franken jährlich für die nächsten zehn Jahre. Mit den insgesamt zwei Milliarden Franken können rund 100’000 Heizungen ersetzt werden. Umgerechnet auf CO2-Emissionen ergibt dies eine Einsparung von einer Million Tonnen pro Jahr. Das entspricht den jährlichen Treibhausgasemissionen von 250’000 Schweizer:innen.

Tiefere Nebenkosten für Mieter:innen

Neben dem Klima und den Hausbesitzer:innen profitieren auch die Mieter:innen vom Klimaschutz-Gesetz. Durch die Überwälzung der Betriebskosten der Heizungen auf die Mietenden sind in den letzten Jahren bei vielen die Nebenkosten stark angestiegen. Grund dafür sind die hohen Preise für die fossilen Energiequellen: Der Ölpreis hat sich zeitweise fast verdoppelt, und der Gaspreis ist um fast 60 Prozent angestiegen. Da die Betriebskosten für nachhaltige Heizsystem tiefer sind, dürften bald auch die Nebenkosten für Mietobjekte sinken.

Stimmbevölkerung hat das letzte Wort

Nachdem die SVP zusammen mit der Öl- und Gas-Lobby erfolgreich das Referendum gegen das Klimaschutz-Gesetz ergriffen hat, kommt dieses am 18. Juni zur Abstimmung an der Urne. Unterstützt wird das Gesetz von praktisch allen Parteien und zahlreichen Organisationen wie zum Beispiel dem Mieter:innenverband. Auch über 200 Wissenschaftler:innen an Schweizer Universitäten und Forschungsanstalten stellen sich klar hinter das Klimaschutz-Gesetz und empfehlen dessen Annahme.

 

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