Biodiversität bietet Schutz vor Naturkatastrophen

Die Biodiversität in der Schweiz ist bedroht. Mehr als ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz sind akut gefährdet oder bereits ausgestorben. Für einen effektiven Klimaschutz ist das verheerend. Die Biodiversitätsinitiative will dies ändern. Im September kommt sie zur Abstimmung.

Blumenreiche Magerwiese in St. Antoenien-Partnun im buendnerischen Praettigau, am Donnerstag, 12. Juni 2014. (KEYSTONE/Arno Balzarini)

Biodiversität hat einen direkten Einfluss auf unser Leben. Sie sorgt zum Beispiel für gutes Trinkwasser und fruchtbare Böden auf denen nährstoffreiche Nahrungsmittel wachsen können. Gleichzeitig kann sie auch die Auswirkungen von extremen Wetterereignissen wie Überschwemmungen und Hitzewellen mildern. Kurz: Biodiversität ist essenziel für alle Lebewesen. Dass sie auch in der Schweiz rückläufig ist, hat bereits verheerende Auswirkungen. Zum Beispiel sind über die Hälfte der Bienen-Arten in der Schweiz auf der roten Liste und damit vom Aussterben bedroht.

Die Initiant:innen wollen diese Probleme mit der Biodiversitätsinitiative angehen. Die Initiative fordert, dass der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen besser in der Verfassung festgeschrieben wird. Zudem verlangt sie, dass die nötigen Flächen und finanziellen Mittel dafür bereitgestellt werden. So sollen Bund und Kantone stärker in die Pflicht genommen werden, endlich zu handeln. «direkt» erklärt, warum das wichtig ist.

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Biodiversität schwindet – auch in der Schweiz

Weltweit steht es schlecht um die Biodiversität. Dabei ist die Situation in der Schweiz besonders dramatisch: Im Vergleich zu anderen Industrieländern weist die Schweiz eine der höchsten Anzahl bedrohter Arten und die geringste unter Schutz gestellte Fläche auf. Das hat die OECD in ihrem Umweltprüfbericht festgestellt.

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Lebensgrundlage schützen

Ohne gesunde Biodiversität kein Leben: Auch wir Menschen sind auf die Gesundheit und Vielfalt der Natur angewiesen. Denn eine intakte Biodiversität liefert Nahrung, Trinkwasser und saubere Luft. Aber es geht noch weiter: Die Natur liefert uns auch viele Rohstoffe, die zum Beispiel für Medikamente weiterverarbeitet werden. So stammt ein Grossteil registrierten Arzneimittel entweder direkt aus Pflanzen oder sie sind von der Natur inspiriert. Dazu gehören auch zahlreiche Krebsmedikamente.

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Biodiversität gegen Klimakrise

Nur ein intaktes Ökosystem ohne Artensterben kann vor Umweltkatastrophen wie Hochwasser, Erdrutschen oder Lawinen schützen. Das bestätigt auch das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Die Biodiversität ist unsere stärkste Verbündete bei der Anpassung an die Folgen der Klimaerwärmung. So speisen natürliche Flüsse das Grundwasser, im Siedlungsraum helfen begrünte Dächer, Bäume und Wiesen gegen die Hitze und schützen bei Starkregen vor Überschwemmungen.

 

Was ist Biodiversität?

Mit Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens auf der Erde gemeint. Diese beinhaltet verschiedene Arten von Tieren, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen. Aber auch genetische Unterschiede innerhalb der Arten und unterschiedliche Ökosysteme sind damit gemeint – Lebensräume wie zum Beispiel Wälder, Meere und Wüsten.

Verschiedene Faktoren wie der Klimawandel, die Umweltverschmutzung, der Abbau von natürlichen Ressourcen, starke Land- sowie Meeresnutzung und invasive Arten aus anderen Weltregionen führen seit 1900 zu einem starken Rückgang der Biodiversität.

1 Kommentar

  1. Die Bauern-Looby wird sich wieder vehement gegen diese Initiative wehren und sie wird ihre Macht durchsetzen können nicht zuletzt darum, weil viele SVPLER beuernlastig und freiheitsliebend sind. Hinzu kommt noch, dass ein grosser Teil dieser Gegner ein relativ tiefes Bildungsniveau aufweist. Sowohl SVP Präsent Dettling, als auch der Mitte Bauernpräsident Ritter verpönen eine Verschärfung der Biodiversität. Dies alleine sagt schon alles aus und zeigt, wie dumm diese zwei Nationalräte sind. Zwei Bauern welche die Wichtigkeit einer vielfältigen Biodiversität nicht verstehen wollen oder können oder beides.

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