Sommer 2025: Klimaerhitzung kostet Europa 40 Milliarden Franken

Die Schäden durch Hitzewellen, Dürre und Überschwemmungen in Europa haben allein über den Sommer rund 40 Milliarden Franken gekostet. Wenn Länder nicht in den ökologischen Wandel investieren, werden die Kosten laut einer Studie weiter in die Höhe schiessen. In der Schweiz könnte die Klimafonds-Initiative Abhilfe schaffen.

Menschen in Portugal versuchen im Sommer 2025 die Brände einzudämmen. Foto: Miguel Pereira da Silva (Keystone/EPA)

Die Klimaerhitzung verursacht weltweit grosse Schäden, die zu hohen Kosten für die Allgemeinheit führen. Eine neue Studie der Universität Mannheim und der Europäischen Zentralbank beziffert diese nun für Europa über den Zeitraum des Sommers 2025. Gemäss den Forschenden belaufen sich die unmittelbaren Kosten allein für Juni, Juli und August auf über 40 Milliarden Franken.

Direkte Kosten verursachen Überschwemmungen, die Strassen und Gebäude zerstörten, sowie Dürren, die Ernteausfälle verursachten. Aber auch indirekte Kosten wie Produktionsausfälle während der Reparatur von Infrastruktur, steigende Gesundheitskosten, sowie Ausgaben für die Anpassung an die Klimaerhitzung belasteten viele europäische Staaten.

Die Forschenden betonen, dass es sich dabei nur um einen Vorgeschmack handle. Die Verknappung bestimmter Güter, sinkender landwirtschaftlicher Erträge und anderer Auswirkungen auf die Produktionsketten könnte die Rechnung bis 2029 auf 118 Milliarden Franken ansteigen lassen.

Spanien, Frankreich und Italien verzeichnen Verluste von 9,3 Milliarden Franken

Am stärksten betroffen in diesem Jahr sind Spanien, Frankreich und Italien. Alle drei Länder verzeichnen je rund 9,3 Milliarden Franken Verluste. Mittelfristig könnten sich die Kosten für diese Länder auf mehr als 28 Milliarden Franken durch wiederkehrende Hitzewellen und Dürren anhäufen.

In der Schweiz hat die Katastrophe von Blatten im Mai neben dem immensen menschlichen Leid bereits mehrere gekostet. Laut Forscher:innen spielte die Klimaerhitzung auch dort eine grosse Rolle. Die zusätzlichen Wiederaufbaukosten sind bislang unklar.

Klimafonds statt Klimaschäden

Extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen durch die menschengemachte Klimaerhitzung in der Schweiz werden weiter zunehmen – und deren Kosten ebenfalls: Schätzungen zufolge belaufen sich die kumulierten Kosten von Überschwemmungen, Murgängen, Erdrutschen und Steinschlägen seit 1972 auf über 17 Milliarden Franken. Die Frage lautet also nicht mehr: Wie viel darf unsere Klimapolitik kosten? Sondern vielmehr: Wie viele Milliarden Franken werden wir wegen unserer Untätigkeit bezahlen?

Die Schweiz muss in eine Klimapolitik investieren, die zukunftstauglich ist. Deshalb haben die SP Schweiz und die Grünen die Klimafonds-Initiative eingereicht. Mit dieser sollen jährlich zwischen 0,5 und 1 Prozent des Bruttoinlandprodukts in den Ausbau von erneuerbaren Energien investiert werden. Das sind pro Jahr 3,5 bis 7 Milliarden Franken. Damit wollen die Initiant:innen flächendeckend Solarpanels bauen, Gebäudesanierungen in der ganzen Schweiz vorantreiben, den öffentlichen Verkehr ausbauen und den Erhalt der Biodiversität sicherstellen. Zudem soll der Fachkräftemangel bekämpft werden, indem Aus- und Weiterbildungen im Bereich der neuen Technologien finanziert werden.


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