Abstimmung vom 3. März: Bevölkerung befürwortet die 13. AHV-Rente

Wegen den steigenden Preisen, Mieten und Krankenkassenprämien verlieren Rentner:innen eine ganze Monatsrente. Laut der ersten Tamedia-Umfrage unterstützen 71 Prozent der Befragten die 13. AHV-Rente. Wähler:innen fast aller Parteien befürworten die Initiative – insbesondere auch jene der SVP.

Älteres Paar an Gemüsemarkt
Foto: Keystone/DPA (Jan Woitas)

71 Prozent der Befragten befürworten die Einführung einer 13. AHV-Rente. Das stärkste Ja-Argument: Die steigenden Preise und der daraus resultierende Kaufkraft-Verlust. Auch Renter:innen kommen deshalb immer stärker unter Druck. Aber: Im Laufe eines Abstimmungskampfs verlieren auch Initiativen mit hoher Zustimmung in der Regel an Unterstützung. Dies könnte auch bei der 13. AHV-Rente der Fall sein.

Breite Unterstützung für linke Vorlage

Auffällig ist, dass die Initiative von Wähler:innen aus allen politischen Lagern unterstützt wird. Einzige Ausnahme: Wähler:innen der FDP. Diese breite Zustimmung ist interessant, weil die Initiative ursprünglich von linker Seite lanciert wurde. In allen Altersgruppen unterstützt eine Mehrheit die 13. AHV. Versuche der Initiativ-Gegner, die jüngere Generation gegen die Vorlage aufzuwiegeln, waren bisher erfolglos.

Spannend ist das Umfrageresultat nach Bildungsabschluss: Gemäss Tamedia-Umfrage findet die 13. AHV vor allem bei Stimmberechtigten Anklang, die nur über einen obligatorischem Schulabschluss verfügen. 85 Prozent davon wollen am 3. März Ja stimmen. Dies erstaunt nicht: Sie verfügen seltener über eine 2. Säule und sind daher massgeblich auf eine starke AHV angewiesen. Für sie wäre eine Entlastung durch die Auszahlung einer 13. Rente besonders wichtig.

Versicherungskonzerne starten Kampagne

Die Umfrage dürfte sieben Wochen vor der Abstimmung eine aggressive und finanziell starke Nein-Kampagne auf der Gegenseite auslösen und die privaten Versicherungskonzerne auf den Plan rufen. Für sie steht viel Geld auf dem Spiel: Private Vorsorgelösungen in der zweiten und dritten Säule sind für Versicherungen und Banken ein lukratives Geschäft. Wird mit der 13. AHV-Rente der Kaufkraft-Verlust der Rentner:innen kompensiert, sind diese weniger stark gezwungen, in private Vorsorgelösungen zu investieren.

Auch Christoph Blocher hat sich am Wochenende in die Debatte eingeschaltet. Weil die SVP-Basis die 13. AHV-Rente mit grosser Mehrheit unterstützt, weibelt er an der SVP-Basis für ein Nein. Dem Milliardär ist es ein Dorn im Auge, dass die solidarisch finanzierte AHV den Kaufkraftverlust ausgleichen kann.

Rentenaltererhöhung im Gegenwind

Die Bevölkerung wird am 3. März auch über Rentenalter 67 abstimmen, welches die junge FDP mit ihrer Initiative fordert. Die Wähler:innen sämtlicher Parteien mit Ausnahme von FDP und Grünliberalen lehnen die Initiative weitgehend ab. Lediglich 35 Prozent der Befragten wollen der Initiative im Moment zustimmen.

2 Kommentare

  1. Absolut notwendig..denn die älteren geben das Geld auch wieder aus somit dient es der Wirtschaft. Die Jugend profitiert auch da sie diese auch bekämen…..

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