Globale Mindeststeuer für Superreiche könnte Welthunger beenden

Gemäss Ökonom Gabriel Zucman könnte eine globale Mindeststeuer für Superreiche von zwei Prozent jährlich zusätzliche 250 Milliarden US-Dollar in die Staatskassen spülen. Zum Vergleich: mit nur 23 Milliarden Dollar jährlich müsste kein Mensch mehr an Hunger leiden.

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Im Auftrag der brasilianischen G20-Präsidentschaft hat der französische Ökonom Gabriel Zucman einen Vorschlag für eine globale Mindeststeuer für Privatpersonen erarbeitet. Darin erklärt Zucman erstmals, wie eine weltweite Mindeststeuer funktionieren könnte und inwiefern dieses Geld zu mehr sozialer Gerechtigkeit beitragen kann.

3000 Milliardäre zahlen gemeinsam 250 Milliarden

Der zentrale Gedanke des Konzepts ist einfach: Die rund 3000 Milliardäre weltweit müssten gemäss Zucman alle mindestens zwei Prozent ihres Vermögens versteuern. Wer bereits einen entsprechenden Beitrag zur Einkommensteuer zahlt, ist von dieser Regelung ausgenommen. So wird das Steuersystem gerechter: All jene, die bisher Steuertricks angewandt haben, werden neu verpflichtet, deutlich mehr zum Gemeinwohl beizutragen. Denn globale Milliardäre zahlen umgerechnet nur bis zu 0,5 Prozent ihres Vermögens an privater Einkommensteuer. Schätzungen zufolge könnten so jährlich etwa 250 Milliarden US-Dollar zusätzlich in die Staatskassen gespült werden.

Im Vergleich: Jeff Bezos besitzt laut aktuellen Zahlen ein Vermögen von über 205 Milliarden US-Dollar und Mark Zuckerberg 167,1 Milliarden US-Dollar. Mit der Einführung der globalen Mindeststeuer würde also jährlich ein Betrag zur Verfügung stehen, der fast dem Reichtum von Jeff Bezos entspricht.

Mindeststeuer könnte Welthunger zehnmal beenden

Schätzungen der NGO Oxfam zeigen, dass mit 23 Milliarden Dollar jährlich kein Mensch mehr an Hunger leiden müsste. Oder anders ausgedrückt: Mit nicht mal einem Zehntel der jährlichen Einnahmen einer globalen Mindeststeuer könnte der Hunger auf der Welt beendet werden.

Weitere Ideen für die Verwendung der zusätzlichen Einnahmen reichen von einer weltweiten Bildungsoffensive und Bildungsprogrammen in Ländern des Globalen Südens bis zum Bau von Krankenhäusern und Gesundheitszentren in unterversorgten Gebieten.

Zusätzlich könnte die Finanzierung von Forschungsprojekten zu globalen Herausforderungen wie Klimawandel und nachhaltige Entwicklung entscheidende Fortschritte ermöglichen. Ein Innovationsfonds könnte zudem Start-ups und Projekte unterstützen, die Lösungen für soziale und ökologische Probleme entwickeln.

Dieser Artikel wurde grösstenteils von kontrast.at übernommen.

2 Kommentare

  1. Mir scheint die globale Erwärmung das viel grössere Problem als der Welthunger…

    Klar als Schweizer bin ich von zweitem, abgesehen von der Migration, auch nicht betroffen…

    Allerdings: Die globale Erwärmung wird zu einem noch viel umfassenderen und weitreichenderen Welthunger führen…

  2. Ganz sicher ist es unabdingbar, dass wir uns für’s Klima einsetzen, aber Mensche, die hungern, können keinen Beitrag dazu leisten. Die ganz Menscheit, muss sich tatkräftig einbringen. Gegen Hunger und die Klimaveränderung.

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