Schottland war vor 1’000 Jahren zu rund zwanzig Prozent bewaldet. Dann begann die Abholzung. Im 18. Jahrhundert war die Waldfläche auf einen Fünftel zusammengeschrumpft. Bäume wurde für Schiffe oder auch den Bau von Häusern gefällt, das Wiesland für die Schafszucht genutzt.
Dass Schottland heute wieder grüner ist, geht auf eine erfolgreiche Aufforstungsstrategie zurück. Nach dem Ersten Weltkrieg pflanzte das Land vor allem die nicht einheimischen Kiefern. Das schadete allerdings der biologischen Vielfalt, wie sich später herausstellte. Also wechselte man die Taktik.
Booster für ein funktionierendes Ökosystem
Seit den 1980er-Jahren wendet Schottland das sogenannte «Rewilding»-Verfahren an. Dabei wird der Wald mit ursprünglichen Pflanzen wie Birken und Eichen wieder aufgeforstet. Der Wald wird geschützt und sich selbst überlassen. Dadurch soll sich die Natur selbst regenerieren. Das oft vom Menschen angegriffene Ökosystem wird so durch natürliche Prozesse wieder ins Gleichgewicht gebracht. Der positive Trend soll noch nicht das Ende sein: Bis 2032 will die schottische Regierung wieder ein Fünftel des Landes mit Wald bedecken.
CO2-negativ dank Abholzungsstopp
Auch auf der anderen Seite des Planeten ist der Wald im Vormarsch. Der australische Inselstaat Tasmanien wird als eine der ersten Weltregionen nicht nur CO2-neutral, sondern CO2-negativ. Dies konnte durch eine nachhaltige Forstwirtschaft erreicht werden. Die heimischen Wälder sind seit rund zehn Jahren geschützt. Der Holzbedarf wird über Baumplantagen gedeckt.
Fast ein Drittel der Schweiz ist bewaldet
Auch in der Schweiz ist der Wald gut geschützt. 32 Prozent des Landes sind bewaldet. Rodungen sind seit 1902 grundsätzlich verboten. Durch das «freie Betretungsrecht» ist es allen erlaubt, in den Wäldern spazieren zu gehen. Auch dürfen Pilze und Beeren gesammelt werden. Das ist nicht selbstverständlich: In einigen europäischen Ländern gibt es viele Privatwälder ohne Zugang für die Öffentlichkeit.