In Luzern hat sich Mitte März eine kleine Sensation ereignet: Die Luzerner:innen stimmten der Airbnb-Initaitive von SP, Mieter:innenverband und Casafair mit 64,25 Prozent zu. Dies, trotz Gegenvorschlag und ohne Unterstützung von allen anderen Parteien.
Plattformen regulieren, Homesharing ermöglichen
Die Situation für Mieter:innen spitzt sich aufgrund der illegal hoher Mieten und dem knappen bezahlbaren Wohnraum in Zentren immer mehr zu. Gleichzeitig boomen gewerbliche Kurzzeitvermietungen auf Airbnb, was zusätzlich zu einer Verschärfung der Situation führt.
Mit der Initiative soll das Modell von Airbnb und Co. auf den Ursprungsgedanken zurückgeführt werden. Die Plattform gehörte bei der Gründung zum Bereich der «Sharing Economy». Einem Wirtschaftssystem, durch das Menschen Güter und Dienstleistungen miteinander teilen. Die ursprüngliche Idee: wer Ferien macht, kann seine Wohnung für ein paar Tage gegen ein Entgelt zur Verfügung stellen. Da Online-Plattformen wie Airbnb jedoch auch gewerbliche Vermietungen zulassen, ist Airbnb heute ein Geschäftsmodell, das hohe Renditen für die Immobilienbesitzer:innen verspricht und Mieter:innen immer stärker belastet.
Zweckentfremdung in Tourismushotspots und Städten am stärksten
Die Luzerner:innen sind mit ihrer Haltung gegenüber Airbnb nicht alleine. Andere Städte und Tourismusregionen wie Bern, Interlaken und Genf haben bereits Regulierungen beschlossen. Ein Blick auf die Karte der Schweiz zeigt: Es gibt deutliche Hotspots für die Vermietungen auf Buchungsplattformen. Der Grossteil davon läuft über Airbnb:
Es erstaunt deshalb nicht, dass die SP-Initiative in Luzern einen Nerv getroffen hat. Denn es sind gerade auch jene Städte mit hohem Anteil an gewerblichen Kurzzeitvermietungen, die eine tiefe Leerwohnungsziffer aufweisen. Sprich: Hohe Profite für Immobilienbesitzer:innen, weniger Wohnraum für die Bevölkerung.