Bäuerin für 13. AHV-Rente

Bäuerinnen und Bauern verdienen im Schnitt sehr wenig. Viele leben nach der Pension nur von der AHV, obschon sie ihr ganzes Leben hart gearbeitet haben. Mit der Teuerung verschärft sich ihre Situation zunehmend. Eine 13. AHV-Rente würde sie stark entlasten. Die Neuenburger Bäuerin Vanessa Renfer setzt sich für ein Ja zur 13. AHV-Initiative ein. «direkt» hat mit ihr gesprochen.

Foto: zVg

Vanessa Renfer ist seit über 20 Jahren Teilzeit auf dem Hof ihres Mannes angestellt. Neben dieser Arbeit als Bäuerin ist sie in einem kleinen Pensum bei der Gemeinde und bei einer Bauernorganisation tätig. Trotz mehrerer Jobs und einem kumulierten Arbeitspensum von fast 100 Prozent macht sich Vanessa sorgen um ihre Zukunft. Sie bezweifelt, dass ihr die Rente nach der Pensionierung zum Leben reichen wird. Aufgrund der verschiedenen Anstellungen kann sie kein Pensionskassen-Guthaben ansparen. «Wir werden bei der Pensionierung praktisch nur von der AHV leben müssen», erklärt Vanessa.

Menschen mit tiefen und mittleren Einkommen profitieren von einer 13. AHV-Rente

Damit ist das Ehepaar nicht allein: Über 57 Prozent der pensionierten Landwirtinnen und Landwirte leben ausschliesslich von ihrer AHV-Rente. Bei den Bäuerinnen sind es gar mehr als 70 Prozent. Es erstaunt deshalb nicht, dass viele Landwirtinnen und Landwirte die Initiative für eine 13. AHV-Rente annehmen wollen, denn diese kommt vor allem den unteren und mittleren Einkommen zugute.

Trotz schwieriger Lebenssituationen vieler Bauernfamilien empfiehlt der Schweizerische Bauernverband (SBV) die Initiative für eine 13. AHV-Rente abzulehnen. Vanessa ist von dieser Entscheidung «enttäuscht, aber nicht überrascht». Bereits in Vergangenheit hat der Bauernverband mit dem Wirtschaftsdachverband «Economiesuisse» zusammengespannt. Letzterer beteiligt sich aktiv an der Kampagne gegen die 13. AHV-Rente.

In der Bevölkerung geniesst die Vorlage hingegen breite Unterstützung: Mehre Umfrage zeigen hohe Zustimmungswerte in allen Sprachregionen und über alle Alterskategorien hinweg. Auch die Mehrheit der SVP-Basis gibt an, der Vorlage zuzustimmen. Für Vanessa ist klar: Sie wird am 3. März ein Ja in die Urne legen. Die Prognose, dass ihr eine Mehrheit folgen wird, stehen derzeit gut.

3 Kommentare

  1. Es isch zum kotze. Hüt het o no d’Viola Amherd gäge die 13. AHV gredt. Läck mir, münd die bürgerliche Angst ha vorere Annahme vo dr 13. AHV.

  2. Fakten von Betroffen und keine vorsorgliche Absicherung für die in 7 -10 Jahren allenfalls mögliche Prämienen-Erhöhung, die dann auch die Unternehmen und nicht nur Jung treffen könnte….eignennutz pur.

  3. Die Bauern sind selbständige Unternehmer und können (freiwillig) in eine Pensionskasse für KMU einzahlen, damit haben sie im Alter eine Rente. Junge Unternehmer finden das leider oft nicht nötig und müssen dann von der AHV leben. Das ist besonders tragisch wenn die Ehefrau gratis im Betrieb gearbeitet hat und später dann ohne 2. Säule dasteht. Darum wäre die 13. AHV-Rente besonders wichtig.

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