Ein Plus von 126 % – Superreiche konzentrieren immer mehr Vermögen auf sich

Während die Reallöhne trotz wachsender Wirtschaft sinken, konzentrieren Superreiche immer mehr Vermögen auf wenigen Köpfen. Damit wird die Ungleichheit in der Schweiz befeuert und es entstehen Risiken für Demokratie und Klima.

Fotos: Unsplash/Keystone. Collage: Direkt

Das Vermögen von Superreichen wächst unentwegt weiter. Die 300 reichsten Menschen in der Schweiz besitzen heutzutage ein Gesamtvermögen von über 830 Milliarden Franken und damit mehr als doppelt so viel wie noch vor 20 Jahren. 80 Prozent dieses Vermögens werden in Form von Erbschaften weitergegeben.

Die Reichsten beanspruchen einen immer grösseren Teil des Vermögens. Während einem Prozent der Bevölkerung 45 Prozent des Gesamtvermögens in der Schweiz gehört, besitzen die anderen 99 Prozent den Rest. Diese extreme Ungleichheit wirkt sich negativ auf die Kaufkraft der breiten Bevölkerung aus und gefährdet gleichzeitig Demokratie und Klima.

Extremer Reichtum – eine Gefahr für die Demokratie

Mit einem ordentlichen Vermögen geht auch Macht einher. Dies ist insbesondere problematisch, wenn sich viel Vermögen in den Händen weniger verteilt und mit diesem sich Einfluss in der Politik erkauft wird. Länderübergreifende Studien kommen zum eindeutigen Schluss, dass mit steigender Ungleichheit das Risiko einer Wahl eines Norm-verachtenden und machtgierigen Regierungschefs steigt. Ein Paradebeispiel hierfür liefern uns momentan die USA, insbesondere mit Elon Musk, der mehrere Hundert Millionen Dollar in den US-Wahlkampf von Donald Trump gesteckt hat. Dafür wurde Musk mit einem Posten in einer neu geschaffenen Behörde belohnt, die brutale Kürzungen in der Verwaltung durchführen musste. Das Handeln von dieser Behörde wurde von mehreren US-Gerichten als illegal eingestuft.

Aber auch weitere Tech-Unternehmer wie Mark Zuckerberg oder Jeff Bezos umgarnten Trump im Vorfeld und Nachgang der Wahl. Letzterer nahm sogar direkten Einfluss auf Wahlempfehlungen von Massenmedien. Auch in der Schweiz konzentrieren Superreiche immer mehr Reichtum und Einfluss und stellen damit eine Gefahr für die Demokratie dar. Der allzu bekannte Milliardär Christoph Blocher macht in der Schweiz bereits seit geraumer Zeit mit der Übernahme und politischen Vereinnahmung verschiedener Zeitungen auf sich aufmerksam. Damit versucht er, die Meinungsbildung der Leser:innen nach rechts zu orientieren.

Klimasünder Nummer 1 – die Superreichen

Doch Vermögenskonzentration ist nicht nur gefährlich für die Demokratie, sondern stellt auch eine Gefahr für das Klima dar. Mit Megavillen, Superyachten und Privatjets verschmutzen Superreiche das Klima überproportional stark. Ernesto Bertarelli, die 7. reichste Person der Schweiz verantwortet einen jährlichen CO2 Ausstoss von 10’000 Tonnen. Eine durchschnittliche Person bräuchte hierfür rund 770 Jahre.

Ausserdem: Während der Emissionsausstoss der reichsten 20 Prozent seit 1990 teils erheblich gestiegen ist, gehen die Emissionswerte der anderen 80 Prozent seit 1990 um bis zu 25 Prozent zurück. Insbesondere die reichsten 5 Prozent stossen 36 Prozent mehr Emissionen aus als noch 1990. Damit gefährden sie die globalen Klimaziele und das Leben ihrer Mitmenschen.

Zukunft ermöglichen – Kosten gerecht verteilen

Steigende Ungleichheit sowie Risiken für die Demokratie und Klima, trotz diesen erheblichen Auswirkungen von starker Vermögenskonzentration werden Superreiche in der Schweiz immer noch mit Samthandschuhen angefasst. Hier setzt die Initiative für eine Zukunft an: Sie fordert eine faire Besteuerung von Superreichen und ihren leistungslosen Milliarden-Erben. Nach einem erheblichen Freibetrag von 50 Millionen Franken soll der Rest zu 50 Prozent besteuert werden. Mit diesen Mehreinnahmen soll der Klimaschutz endlich nachhaltig vorangetrieben und die wachsende Ungleichheit reduziert werden.


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