Umfrage zeigt: BVG-Vorlage überzeugt nicht

Die BVG-Vorlage hat keinen guten Stand bei der Stimmbevölkerung. Nur gerade 33 Prozent geben an, der Vorlage zustimmen zu wollen. Doch der Abstimmungskampf beginnt erst. Die Versicherungs- und Finanzindustrie setzt viel Geld ein, um die Stimmung noch zu kippen.

Foto: Geatan Bally (Keystone)

Weniger Rente erhalten und keine Massnahmen gegen die hohen Kosten in der Vermögensverwaltung der Pensionskassen? Das Resultat der ersten Tamedia-Umfrage zur Abstimmung über die BVG-Vorlage zeigt deutlich: Die Vorlage überzeugt nicht. 59 Prozent der Befragten wollen Nein stimmen.

Auffällig dabei: Neben Links-Grün wollen auch Mitte- und SVP-Wähler:innen die Revision ablehnen. Hauptgrund dürfte die Senkung des Umwandlungssatzes um 0,8 Prozentpunkte auf 6 Prozent sein. Diese Senkung führt zu tieferen Renten.

Finanzindustrie profitiert

Heute versickern pro versicherte Person jährlich 1500 Franken in der Finanzindustrie. Insgesamt sind das 8,6 Milliarden Franken an einbezahlen Rentengeldern, die jedes Jahr verloren gehen. Massnahmen, um diese Sickerkosten transparent zu machen oder gar einzudämmen, sucht man in der Vorlage vergeblich. Es erstaunt deshalb auch kaum, dass das zweitwichtigste Argument gegen die Vorlage die fehlenden Massnahmen für die Finanzindustrie ist.

Um weiterhin Profit aus der Vermögensverwaltung der Pensionskassen zu schlagen, wird die Finanzindustrie alles daransetzen, die Abstimmung zu gewinnen. Das zeigt auch das grosse Budget des Pro-Lagers: Fast 3,5 Millionen Franken fliessen in die Ja-Kampagne – anderthalbmal mehr als in die Nein-Kampagne.

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