Spanien gilt als eines der EU-Länder, das am besten durch die Pandemie, Energiekrise und Teuerung gekommen ist. Das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre liegt weit über dem EU-Schnitt. Laut Prognosen für das Jahr 2024 wird Spanien mit 2,4 bis 2,7 Prozent die stärkste Wachstumsrate der Eurozone aufweisen. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. Die Regierung Sánchez griff während der Energiekrise in die Preisgestaltung ein konnte so die Inflation niedrig halten. Vor allem der Gaspreisdeckel und die Mietbremse haben die Preise gedämpft. Zusätzlich wurde die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel ausgesetzt und so die Teuerung abgefedert.
Einwanderung soll Spaniens Wohlstand sichern
Ein weiterer Grund für das hohe Wirtschaftswachstum ist die Einwanderung von Fachkräften, besonders aus Lateinamerika. Die Einwanderung sei notwendig «für den Wohlstand unserer Wirtschaft und die Nachhaltigkeit des Wohlfahrtsstaates», so der spanische Premierminister. Sein Plan hat funktioniert: Diese Zuwanderung hat den Mangel an Arbeitskräften im Tech-Sektor und im Gastgewerbe spürbar entschärft. Die neuen Einwanderungsbestimmungen sollen diese Entwicklung weiter fördern.
Alternative zur Abschottung
Während viele europäische Länder vor allem auf Abschottung setzen, geht Spanien mit seiner offenen Einwanderungspolitik einen anderen Weg. Mitte Oktober 2024 hat Sánchez seine Pläne im spanischen Parlament vorgestellt. Er betonte dabei, dass Einwanderung nicht nur eine Frage der Menschlichkeit, sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes unverzichtbar sei. Auch für den Wohlstand und die Nachhaltigkeit des Wohlfahrtsstaates sei sie notwendig.
Geplant ist eine leichtere Anerkennung ausländischer Abschlüsse, die Einführung eines neuen Arbeitsmigrationsprogramms und die Reduktion des bürokratischen Aufwands bei der Aufenthaltsgenehmigung. Parallel dazu intensiviert die Regierung in Integrationsmassnahmen.
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