Umweltverantwortungsinitiative fordert Wandel: 2,5 Erden sind zu viel

Am 9. Februar entscheidet die Stimmbevölkerung über eine einzige eidgenössische Vorlage, die Umweltverantwortungsinitiative. Die zentrale Forderung der Initiative: Die Schweiz muss die planetaren Grenzen einhalten und nur so viele Ressourcen nutzen, wie sich erneuern lassen.

Umweltverantwortungsinitiative UVI
Foto: Li-An Lim (Unsplash)

Die Umweltverantwortungsinitiative stammt aus der Feder der Jungen Grünen und wird von einer breiten Allianz von SP, Grünen, EVP und verschiedenen Klimaschutzorganisationen mitgetragen. Die Initiative verlangt, dass «die Schweiz innerhalb von zehn Jahren die planetaren Grenzen respektiert». Damit ist gemeint, dass die Schweiz nur so viele Ressourcen nutzt, wie erneuert werden können und die Erde nachhaltig verkraftet. Im Fokus der Initiative steht der Schutz von Klima und Biodiversität.

In der Schweiz benötigen wir im Schnitt 2,5 Erden

Die Klimaerhitzung gehört zu den drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Klimaforscher:innen warnen immer wieder vor den gravierenden Folgen und Risiken von Klimakatastrophen. Auch in der Schweiz ist der CO₂-Ausstoss zu hoch. Das Bundesamt für Statistik zeigt auf: Würden alle Menschen so leben wie in der Schweiz, bräuchten wir mehr als 2,5 Erden. Weiter hält der Bund fest: «Wir leben somit auf Kosten künftiger Generationen und anderer Erdteile.» Hier möchte die Umweltverantwortungsinitiative ansetzen und fordert, dass der Klimaschutz in der Schweiz oberste Priorität erhält. Das ist dringend nötig: Reiche Länder wie die Schweiz sind die Hauptverantwortlichen für die Klimakrise. Doch die Leidtragenden sind vor allem Menschen in den Ländern des globalen Südens.

Grosskonzerne stärker in die Pflicht nehmen

Die Initiative verlangt zudem eine Wirtschaftweise, die unsere Lebensgrundlagen nicht gefährdet. Darum sollen Grosskonzerne stärker in die Verantwortung genommen werden. Denn sie streben immer höhere Profite an, auch auf Kosten des Klimas. Mit der Initiativen sollen Grosskonzerne in der Schweiz stattdessen das Wohl von Mensch und Umwelt ins Zentrum stellen.

Die Grundlage der Initiative bildet das Konzept der planetaren Grenzen. Dieses Konzept definiert die physikalischen, chemischen und ökologischen Belastungsgrenzen der Erde. Nach Ansicht der Forscher:innen sichern der Schutz und die Einhaltung dieser Grenzen die Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen.

 

6 Kommentare

  1. Die Umweltverantwortungsinitiative ist notwendiger den je. So sind z.Bsp. die momentanen Brände in den USA kein Zufall. Die Schweiz ist von Hochwasser, Stürmen und Erdrutschen betroffen. Ein grosser Teil unserer bestehenden Bauten sind in einem energetisch bedenklichen Zustand. Was braucht es denn noch, bis die Menschen endlich realisieren, dass es fünf nach Zwölf ist. Klimaseniorinnen werden verhöhnt, Autos werden immer grösser, der energetische Umbau kommt nur zögerlich voran, in unserer Klimabilanz wird der Klimaschaden, den unser Konsum ausserhalb der Schweiz verursacht grosszügig ausgeblendet. Unter der Klimaveränderung leider wiederum die Ärmsten diese Erde.

  2. möchte noch mehr erfahren. Allein mir fehlt der Glaube. Wie wollen wir das bewerkstelligen?
    Schon heute kosten Bio-Lebensmittel mehr als die konventionellen. Eigentlich müssten die Bio-Lebensmittel staatlich vergünstigt werden und die konventionellen vertreuert werden. Wenn frau und als AHV-Rentnerin den Rappen drehen muss, kann sie sich die teuren Produkte nicht leisten.

  3. Auszug Initiatv-Text:
    Art. 197 Ziff. 134

    13. Übergangsbestimmung zu Art. 94a (Rahmen der Wirtschaft)

    1 Bund und Kantone sorgen dafür, dass die durch den Konsum in der Schweiz verursachte Umweltbelastung spätestens zehn Jahre nach Annahme von Artikel 94a durch Volk und Stände die planetaren Grenzen gemessen am Bevölkerungsanteil der Schweiz nicht mehr überschreitet.

    2 Diese Bestimmung gilt namentlich in den Bereichen Klimaveränderung, Biodiversitätsverlust, Wasserverbrauch, Bodennutzung sowie Stickstoff- und Phosphoreintrag.

    Der einfachste Weg das Ziel zu erreichen ist, die Einwohnerzahl der Schweiz zu begrenzen und langsam zu senken.
    Mehr Leute bedeutet, mehr Wasserverbrauch, mehr Bodennutzung und -verbrauch und mehr Biodiversitätsverlust.

  4. Die Umweltverantwortungsinitiative fordert, dass die Schweiz innerhalb von zehn Jahren die planetaren Grenzen respektiert und nur so viele Ressourcen nutzt, wie nachhaltig erneuert werden können. Ziel ist der Schutz von Klima und Biodiversität, um die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu sichern.

    Im Fokus steht zudem die stärkere Verantwortung von Großkonzernen, die ihre Geschäftspraktiken am Wohl von Mensch und Umwelt ausrichten sollen. Die Initiative betont die globale Verantwortung der Schweiz, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, um die Belastung für ärmere Länder zu verringern.

    Kurz gesagt: Die Initiative fordert eine nachhaltige Wirtschaftsweise, stärkeren Klimaschutz und globale Gerechtigkeit.

  5. Es gibt immer Möglichkeiten, sich für die Umwelt einzusetzen, und jeder Kommentar zu diesem Thema ist sowohl informativ als auch nützlich, da er dazu beiträgt, unser Wissen zu erweitern und unsere Maßnahmen zu verbessern.

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