Die BVG-Vorlage hat bei der Bevölkerung einen schweren Stand. Gemäss der Abstimmungsumfrage von Tamedia will eine klare Mehrheit von 59 Prozent die Vorlage ablehnen. Und auch bei der SRF-Umfrage gibt es einen klaren Nein-Trend.
Die Gründe für die ablehnende Haltung sind vielfältig. So ist ein grosser Teil der Befragten gegen eine Kürzung des Umwandlungssatzes. Auch, dass es für die Finanzindustrie keine Regulierungen geben soll und weiterhin Geld in Milliardenhöhe abgeschöpft werden kann, stösst bei vielen sauer auf. Politologin Martina Mousson Meinungsforschungsinstitut GFS sagt gegenüber SRF: «Der Eindruck, dass man durch diese Reform ‹beschissen› wird, dominiert die Meinungsbildung.»
Frauen sagen Nein
Dass die Bevölkerung kein Vertrauen in die Vorlage hat, die massgeblich durch das bürgerliche Parlament geprägt ist, dürfte auch am Debakel um die AHV-Zahlen liegen. Anfang August gab das Bundesamt für Sozialversicherungen bekannt, dass bei der Abstimmung um das höhere Rentenalter für Frauen 2022 falsche Prognosen kommuniziert wurden. Dies ist besonders pikant, weil das Abstimmungsresultat mit 52,2% äusserst knapp ausfiel und die Frauen nun ein Jahr länger arbeiten müssen.
Es sind denn auch die Frauen, die die BVG-Vorlage am deutlichsten ablehnen. 64 Prozent der von Tamedia befragten, wollen am 22. September Nein stimmen – 10 Prozent mehr als bei den Männern. Obschon die Befürworter:innen immer wieder betonten, dass die Vorlage angeblich für die häufig Teilzeit arbeitenden Frauen eine Verbesserung bringen würde, ist es ihnen nicht gelungen, diese zu überzeugen.
„Als Beschiss wahrgenommen“ – ja da war fie SP-Propaganda wirksam. Dass Teilzeitbeschäftigte wohl mehr Beiträge bezahlen – aber den gleichen Beitrag such vom Arbeitgeber erhalten – erwähnt die Linke erstaunlicherweise nicht.
Vor ca. 10 Jahren wurde die Petformance der Kassen bemängelt, heute die höheren Gebühren. Eine aktive Anlage erfordert aber auch mehr Umschichtungen.
Umwandlungssatz ist schmerzhaft – aber wer präsentiert Alternativen. Es stimme nicht, dass sich höhere Lebenserwartung auf die Vorsorge auswirke, ist gut „gebrüllt“ , aber mehr nicht.
Die Diskussion ist beim BVG nicht stringent – und das kennen wir ja schon von der 13. AHV.
Die apolarisierung in der Schweiz verhindert sinnvolle Lösungen. Ein Lob an Alliace F, die sich für die Vorlage unentwegt einsetzen.