Die spanische Regierung – ein Linksbündnis, angeführt von der sozialdemokratischen Partei «PSOE» – investiert insgesamt zehn Milliarden Euro, um die Kaufkraft der Menschen zu schützen. Darunter sind Massnahmen, die in der Schweiz als «unrealistisch» bis «unmöglich» abgetan werden.
Mietzins-Deckel
Die Mieten dürfen in Spanien um maximal zwei Prozent steigen. Die Regelung galt bereits seit dem Frühjahr, nun hat sie die Regierung verlängert. Zusätzlich streicht Spanien die Steuern auf Brot, Gemüse und Obst. Das hilft Haushalten mit tieferen Einkommen besonders, da diese einen grösseren Teil ihres Einkommens für Grundnahrungsmittel ausgeben.
Auch Pendler:innen entlastet die linke Regierung in Spanien. Sie können den öffentlichen Verkehr kostenlos benützen. Eine ähnliche Regelung galt bereits seit Sommer.
Anti-Inflations-Scheck
An rund 4,2 Millionen Familien zahlt die spanische Regierung zudem einen sogenannten «Anti-Inflations-Scheck». Die 200 Euro bekommen all jene, die weniger als 27’000 Euro pro Jahr verdienen und deren Vermögen weniger als 75’000 Euro beträgt.
Regierungschef Pedro Sánchez will mit dem Paket die Menschen entlasten:
«Spanien hat insgesamt 45 Milliarden Euro ausgegeben, um die Menschen angesichts der steigenden Lebenshaltungs- und Energiekosten zu schützen.»
Gesetzlicher Preisdeckel führt zu tieferer Inflation
Spanien kennt einen gesetzlichen Preisdeckel auf Gas. Der sieht vor, dass eine Megawattstunde maximal 50 Euro kosten darf. Zum Vergleich: Derzeit liegt der Handelspreis bei rund 80 Euro für eine Megawattstunde, im Sommer kostete eine Megawattstunde noch über 300 Euro.
Der Preisdeckel für Energiepreise führt dazu, dass die Teuerungsrate in Spanien im Dezember noch bei 5,8 Prozent lag – das ist der niedrigste Wert in der Europäischen Union.