Verbesserter Zugang zu Berufsbildung für Sans-Papiers

Der Zugang zu Berufsbildung für Sans-Papiers und abgewiesene Asylsuchende soll erleichtert werden. Der Ständerat folgt damit dem Nationalrat und hat eine entsprechende Motion überwiesen. Die «Plateforme sans-papiers Suisse» spricht von einem «Meilenstein».

Der Zugang zu Berufsbildung für Sans-Papiers soll erleichtert werden. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

Personen ohne gültige Aufenthaltspapiere haben es in der Schweiz schwer, eine Ausbildung zu absolvieren. Der 2013 geschaffene Zugang zur Berufsbildung für Sans-Papiers verlangt, dass die Jugendlichen die obligatorische Schule in der Schweiz während mindestens fünf Jahren ohne Unterbruch besucht haben. Diese enge Fassung führt dazu, dass in einem Zeitraum von sieben Jahren nur 61 papierlose Jugendliche in der ganzen Schweiz davon profitieren konnten. Dies soll sich nun ändern, denn es sei weder für die Betroffenen noch für die Gesellschaft sinnvoll, wenn Personen jahrelang ausbildungs- und beschäftigungslos blieben, so die Motionär:innen der Staatspolitischen Kommission aus dem Nationalrat. Neu sollen die jungen Menschen bereits nach zwei Jahren ein Gesuch stellen können, egal ob sie die Grundschule in der Schweiz besucht haben oder nicht.

Positiver Effekt für Gesellschaft und Wirtschaft

Der Bundesrat und die beratende Ständerratskommission empfahlen eine Ablehnung. Eine Mehrheit von 21 zu 19 Ständerät:innen ist aber der Meinung, dass eine solche Regelung nicht nur den Betroffenen dient, sondern auch der Gesellschaft und der Wirtschaft.  Dort besteht eine grosse Nachfrage nach Personal auf dem Lehrstellenmarkt. «Damit wird die schwierige Realität für Sans-Papiers endlich anerkennt,» schreibt die Platforme sans-papiers Suisse in ihrer Medienmitteilung.

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