Frauen, Mütter, Schülerinnen. Sie alle gehen zurzeit im Iran auf die Strasse. Die Bilder sind eindrücklich: Iranische Schülerinnen reissen sich das Kopftuch runter und protestieren laut und furchtlos für ihre Rechte. Ein Mitglied von Free Iran Zurich hat dies im Gespräch mit «direkt» bereits eingeordnet: «Indem die Frauen das Kopftuch ablegen, legen sie sich mit dem Regime an.» Die Schülerinnen verleihen dem mit ihren Aktionen auch Ausdruck. Sie rufen laut den Protestruf «Frau, Leben, Freiheit» bei Ansprachen von religiösen Führern und stellen an einer Schule sogar den Rektor vor die Tür. Wie der Tagesanzeiger berichtet.
«Ich will nicht so enden wie meine Mutter»
Die Proteste der Schülerinnen zeigen eindrücklich, dass sie sich mit ihrer Zukunft unter dem aktuellen Regime nicht abfinden wollen. Eine 16-jährige Schülerin sagt zu BlueNews, dass sie nicht so enden wolle, wie ihre Mutter. Sie wolle etwas aus ihrem Leben machen. Aber das gehe nicht unter den Mullas. Damit gehen die Schülerinnen ein grosses Risiko ein. Denn das islamische Regime unterscheidet bei der gewaltsamen Unterdrückung der Proteste nicht zwischen Schülerinnen, Hausfrauen oder Studentinnen, wie unter anderem der Guardian berichtet. Die Menschenrechtsverletzungen halten nach wie vor an.
A girls' school in Iran brought a member of the IRGC-run Basij paramilitary to speak to students. The girls welcomed the speaker by taking off their headscarves & chanting "get lost, Basiji".
Teenage girls have been at the forefront of protests for days.pic.twitter.com/kvskgB8qas
— Kian Sharifi (@KianSharifi) October 5, 2022
Der Kampf für eine (bessere) Zukunft
So neu das Phänomen im Iran ist, weltweit haben Schülerinnen und Schüler längst ihre Stimme gegen das System erhoben. Spätestens seit den Klimastreiks ist es allen klar: Schülerinnen und Schüler sorgen sich um ihre Zukunft. Wie die aktuellen Bilder aus dem Iran zeigen, geht dies weit über den Klimawandel hinaus. Auch an den vergangenen feminstischen Streiks in der Schweiz waren junge Frauen und Mädchen stark präsent. Für ihre Zukunft riskieren die Schülerinnen im Iran jetzt sogar ihr Leben.