Krankenkassen-Prämien: immer grössere Belastung

Während die Löhne und Renten seit Jahren praktisch gleich bleiben, haben sich die Krankenkassenprämien in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Die Belastung ist für viele Haushalte nicht mehr verkraftbar. 

Finanzierung obligatorische Krankenversicherung, relevante Kennzahlen (ab 1997, real, indexiert)

Eigentlich sollte das Instrument der Prämienverbilligung genutzt werden, um die Prämienbelastung für Haushalte zu senken. 1992 hat der Bundesrat bei der Revision der Krankenversicherung festgelegt, dass die Nettoprämie (Krankenkassenprämien abzüglich der Prämienverbilligung) höchstens bei 8 Prozent des steuerbaren Einkommens liegen sollte. Wegen ständig steigender Prämien wird dieses Ziel weit verfehlt. Heute liegt die Prämienlast für die obligatorische Krankenpflegeversicherung einer erwachsenen Person mit 300 Franken Franchise bei bis zu 19 Prozent des steuerbaren Einkommens. Auch bei der mittleren Prämie, also der geschätzten Verteilung aller Krankenversicherten auf die verschiedenen Prämien.

Verzicht auf Arztbesuch wegen Kosten

Die Studie Commonwealth Fun geht davon aus, dass in der Schweiz zwischen 10 und 20 Prozent der Versicherten auf Arztbesuche verzichten, weil sie die Kosten nicht tragen können. Die Schätzungen des Bundesamtes für Statistik sind in dieser Frage zwar etwas tiefer. Aber auch das BfS geht davon aus, dass insbesondere in der tiefsten Einkommensklasse (weniger als 33’350 CHF/Jahr) auf Arztbesuche verzichtet wird.

Initiative will Prämienlast auf 10 Prozent beschränken

Eine Initiative der SP will die Prämienlast auf maximal 10 Prozent des steuerbaren Einkommens beschränken. Aktuell wird die Initiative in der zuständigen Kommission des Ständerats diskutiert. Angesichts der ständig steigenden Prämienlast wäre eine rasche Behandlung und Abstimmung wünschenswert.

 

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein