Die neuste SRG-Umfrage zur Prämien-Entlastungs-Initiative verspricht einen spannenden Abstimmungssonntag am 9. Juni: Eine hauchdünne Mehrheit gibt an, Ja stimmen zu wollen. Wenn nur Personen mit weniger als 9’000 Franken Haushaltseinkommen im Monat an die Urne gehen würden, hätte die Initiative noch bessere Chancen: Bis zu einem Einkommen von 7’000 Franken liegt die Zustimmung bei 59 Prozent, bis zu 9’000 Franken bei 56 Prozent.
Für das Stimmverhalten ist neben dem Einkommen ist auch die Ausbildung der Stimmberechtigten entscheidend. Gemäss der Umfrage von Tamedia unterstützen mehrheitlich Personen ohne Hochschulabschluss den Prämiendeckel.
Prämienlast hat sich verdoppelt
Die grosse Unterstützung der Prämien-Entlastungs-Initiative durch tiefe und mittlere Einkommen ist nicht überraschend: Der Mittelstand leidet besonders unter der Prämienexplosion. Innerhalb von 20 Jahren hat sich die durchschnittliche Prämienbelastung mehr als verdoppelt. Sie beläuft sich mittlerweile auf 14 Prozent des verfügbaren Einkommens.
In diesem Jahr ist der Prämienanstieg besonders hoch. Eine vierköpfige Familie bezahlt aktuelle im Schnitt rund 15’000 Franken im Jahr für die Prämien. Das sind monatlich weit mehr als 1000 Franken. Und damit nicht genug: Comparis rechnet für 2025 mit einem weiteren Prämienanstieg von sechs Prozent.
Der Ball liegt nun bei der Stimmbevölkerung: Wird sie am 9. Juni Ja stimmen, könnten Menschen mit tiefen Einkommen und der Mittelstand aufatmen.
Wir müssen die KOSTEN bekämpfen nicht die Prämien. Prämien zu deckeln löst die das Problem nicht. Viel mehr dürfte es die Kosten weiter in die Höhe treiben. Ausserdem werden nur einige wenige profitieren, wir alle dafür jedoch mehr Steuern zahlen…
mein Leserbrief wurde von Bund und BZ nicht abgedruckt. Warum wohl!
beste Grüsse E. Roos, Frauenkappelen
Prämien – Obergrenze und 13. AHV können finanziert werden
Die Verweigerung der bürgerlichen Parteien nimmt groteske Züge an. Nachdem die Vorschläge des Bundesrates zur Finanzierung der 13. AHV-Rente abgelehnt wurden, kam wenig konkretes auf den Tisch. Verzögerungstaktik nennt man das! Nicht so SP-Nationalraetin J. Badran. Sie schlägt u.a. vor, die Stempelabgabe auf Börsengeschäften auf das ursprüngliche Niveau anzuheben. Dies könnte bis zu 4 Milliarden Einnahmen für den Bund generieren.
SP – Nationalrätin A. Zryd fordert in einer parlamentarischen Initiative die Aufhebung des Bankgeheimisses (Steuerhinterziehungsgeheimnis) CH-intern aufzuheben. Gemäss Prof. Brülhardt (Lausanne) entgehen dem Staat jährlich mindestens 2.5 Mrd Einnahmen. Dies bei rund 425 Mrd hinterzogenem Vermögen. Das sind unglaubliche Summen die den ehrlichen Steuerzahler mit Lohnausweis mehr als nachdenklich machen. Die Finanzministerin ist aufgerufen, hier den Hebel massiv anzusetzen. Ihr Vorgänger hat dies leider verpasst.
Erwin Roos, Frauenkappelen