Um die Krankenkassenprämien so tief wie möglich zu halten, wählen immer mehr Menschen aus dem Mittelstand die höchste Franchise. Doch nun steigen ausgerechnet diese Prämien im Jahr 2026 überdurchschnittlich stark. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) geht von einem durchschnittlichen Prämienanstieg von 4,4 Prozent aus. Wer die maximale Franchise von 2500 Franken ausgewählt hat, muss allerdings mit einem Prämienanstieg von durchschnittlich 7,1 Prozent rechnen, wie eine Studie von Deloitte zeigt. Im Kanton Zürich, in dem die Prämien im schweizweiten Schnitt überdurchschnittlich stark ansteigen werden – nämlich um 5,2 Prozent – dürfte es noch mehr sein.

Kanton Zürich will Bevölkerung stärker entlasten
Damit der Mittelstand stärker entlastet wird, hat der Kantonsrat mit dem neuen Krankenversicherungsgesetz beschlossen, den kantonalen Anteil an der Prämienverbilligung zu erhöhen. Der Grund: Während national rund jede vierte Person entlastet wird, ist es im Kanton Zürich nur jede fünfte Person. Ein Kantonsvergleich zeigt, dass der Kanton Zürich weit hinter Kantonen wie Genf und Basel-Stadt zurückbleibt. Sogar der finanzschwache Kanton Jura entlastet die Menschen mit tiefen und mittleren Einkommen stärker.

Gegen die Entlastung bei den Prämien stellen sich FDP und SVP. Sie haben das Referendum gegen die Vorlage ergriffen, weshalb die Stimmbevölkerung des Kantons Zürich am 30. November an der Urne über das Gesetz abstimmt.
Weitere Abstimmung in der Stadt Zürich für mehr Entlastung
Ebenfalls am 30. November wird die Stimmbevölkerung der Stadt Zürich über eine Prämienentlastungs-Initiative abstimmen. Die Stadt Zürich ist in der Prämienregion 1. Das heisst: Die Krankenkassenprämien sind in der Stadt Zürich noch höher als sonst im Kanton – neben den horrend hohen Mieten und Lebenshaltungskosten bedeutet dies eine enorme Belastung für die Kaufkraft der Zürcher:innen. Die Prämienentlastungs-Initiative fordert einen finanziellen Zuschuss, damit die besonders starke Prämienexplosion in der Stadt Zürich abgefedert werden kann.



