Die UBS gehört global zu den grössten Klimasündern. In Hochglanzbroschüren klingt es anders: Die Megabank behauptet dort, dass sie ein Netto-Null-Ziel verfolge und bei ihren Kund:innen «das Bewusstsein für Klimathemen» fördere. In der Praxis scheinen diese vollmundigen Absichten aber keine Rolle zu spielen. Das zeigen verschiedene Beispiele.
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UBS im Kohlegeschäfte trotz anderslautenden Versprechen
Zwar behauptet die UBS, dass sie ehrgeizige Ziele zur Reduzierung der Emissionen entwickelt habe. Doch die Geschäfte zeigen ein anderes Bild. Die Grossbank ist in grossen Deals von Kohleproduzenten involviert, wie etwa beim australischen Unternehmen Whitehaven Coal. Dieses hat für 4,1 Milliarden Franken zwei Kohleminen in Australien gekauft und ein Jahr später hat die Eigentümerschaft der Minen wieder gewechselt. Immer involviert war die UBS. Die Bank liess sich für ihre Dienste mit 10,5 Millionen respektive 5,7 Millionen bezahlen. Doch eigentlich wäre für die Erreichung des 1,5°C-Ziels ein rascher Ausstieg aus der Kohle entscheidend. Entsprechend ruft beispielsweise die Internationale Energieagentur (IEA) seit Jahren dazu auf, keine weiteren Investitionen in die Erschliessung neuer Kohlevorkommen zu tätigen, wenn das 1,5°C-Ziel nicht überschritten werden soll. Für das UBS-Klimaziel scheint dies nicht zu gelten.
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UBS mitverantwortlich für Zerstörung der Cerrado-Feuchtsavanne
Gemeinsam mit einer brasilianischen Bank hat die UBS ein Anleihenpaket für das Papier- und Zellstoffunternehmen Suzano herausgegeben. Der Konzern Suzano ist der weltgrösste Exporteur von Eukalyptus-Zellstoff und trocknet mit seinen expandierenden Eukalyptusplantagen die Cerrado-Feuchtsavanne aus. Dabei steht er unter massiver Kritik wegen dem wahllosen Einsatz von Pestiziden, der Gewässerverschmutzung und Landraub an indigenen Gemeinschaften. Wie der Amazonas-Regenwald ist auch der brasilianische Cerrado eine Ökoregion der Superlative und für den Klimaschutz sowie den Erhalt der Biodiversität von elementarer Bedeutung. Auf mehr als zwei Millionen Quadratkilometern erstreckt sich die tropische Savanne. Besonders problematisch an den Geschäften der UBS mit Suzano ist, dass die Anleihe für sämtliche Geschäftsbereiche genutzt werden darf – ohne Einschränkungen oder Nachhaltigkeitsregeln.
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UBS kassiert bei grösstem Ölkonzern der Welt ab
Die Saudi Arabian Oil Company, kurz Saudi Aramco, ist das grösste Öl- und Gasunternehmen der Welt. Über vier Prozent der weltweiten CO2-Emissionen gehen auf Saudi Aramco zurück. Damit ist das Unternehmen der grösste CO2 -Emittent der Welt. Letztes Jahr hat das saudische Königshaus Aktientransaktionen im Wert von 12 Milliarden US-Dollar getätigt. Den Deal abgewickelt haben unter anderem die Credit Suisse und ihre Besitzerin UBS. Die «Credit Suisse Saudi Arabia» erhielt dafür 3,5 Millionen Dollar.
UBS liess auf Anfrage von «direkt» verlauten: «Zu potenziellen Kundenbeziehungen oder Investitionen in spezifische Unternehmen können wir uns nicht äussern.»
Diese drei exemplarische UBS-Geschäfte zeigen, dass die Grossbank trotz anderslautenden Beteuerungen ihre Profitinteressen höher gewichtet als den Klimaschutz. Die Schweiz ist zwar ein kleines Land, ihr Finanzplatz spielt jedoch auf globaler Ebene eine bedeutende Rolle. Schweizer Grossbanken und Versicherungen richten mit ihren internationalen Geschäftsbeziehungen grossen Schaden an. Sie stellen Milliarden für umweltschädliche Aktivitäten im Ausland zur Verfügung, beispielsweise für die Abholzung von Regenwald oder den Abbau von Kohle. Die Umwelt- und Klimaverträglichkeit dieser Investitionen ist nicht gegeben. Während viele Schweizer Unternehmen und Privatpersonen verstärkt auf Nachhaltigkeit setzen, muss der Finanzplatz endlich auch Verantwortung für seine Klimasünden übernehmen.
Ob es bald verbindliche Regeln gibt, entscheidet sich mit der von einer breiten Allianz lancierten Finanzplatz-Initiative für einen nachhaltigen Finanzplatz. Extrem klimaschädliche Geschäfte sollen nicht mehr möglich sein.