Claudia Sheinbaum, ehemalige Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, ist neue Regierungschefin von Mexiko. Eine deutliche Mehrheit der Stimmberechtigten hat der 61-jährigen Sozialdemokratin des Movimiento Regeneración Nacional (Morena) die Stimme gegeben. Damit setzt die Bevölkerung auf Kontinuität: Ihr Vorgänger Andrés López Obrador hat die Partei 2011 gegründet.
Hoffnung für die Frauen
Dass nun zum ersten Mal eine Präsidentin gewählt wurde, weckt die Hoffnung der Frauen. Denn in Mexiko gehört eine hohe Geschlechterungerechtigkeit nach wie vor zum Alltag. Das zeigt unter anderem die hohe Zahl von Femiziden: Pro Tag werden durchschnittlich zehn Frauen getötet. Auch wenn Sheinbaum die Rechte der Frauen in ihrem Wahlkampf nicht in den Vordergrund gestellt hat, dürfen sie auf eine Verbesserung des aktuell untragbaren Zustandes hoffen.
In anderen Bereichen will Sheinbaum auf Kontinuität setzen: Sie gibt an, das umfassende Sozialprogramm von Andrés López fortsetzen zu wollen. Damit soll die soziale Ungleichheit gemildert und gezielt Junge von den Drogenkartellen ferngehalten werden. Aber: Trotz Unterstützungsprogrammen für Junge, sind die Kartelle in den letzten Jahren noch mächtiger geworden. Sheinbaum verspricht Reformen, mit denen Polizei und Justiz gestärkt werden sollen. Doch der Umgang mit den entsprechenden Kartellen und der damit verbunden Kriminalität und Gewalt dürfte die schwierigste Aufgabe sein, welche die neue Präsidentin von ihrem Vorgänger übernimmt.
Ausbau erneuerbarer Energien
Neue Akzente setzen will die Physikerin und früheres Mitglied des Weltklimarats in der Energiepolitik. Während López den staatlichen Ölkonzern unterstützte, will Sheinbaum klimafreundlichere Technologien wie die Solarenergie fördern. Bereits als Bürgermeisterin der Hauptstadt hat sie den öffentlichen Verkehr und die Velo-Infrastruktur ausgebaut.