Der nächste Prämienschock steht bevor

Die Krankenkassenprämien dürften auch 2025 stark ansteigen. Comparis rechnet mit einer Zunahme von sechs Prozent – in einigen Kantonen sogar mit zehn Prozent. Dies, obschon die Bevölkerung bereits heute unter der hohen Prämienlast leidet. Werden die Prämien am 9. Juni nicht gedeckelt, sind sie bald kaum mehr bezahlbar.

Foto: Keystone (Christian Beutler)

Die nächste Prämienexplosion steht bevor. Der Vergleichsdienst Comparis geht von einem Kostenwachstum von bis zu zehn Prozent für 2025 aus, wie Blick berichtet. Das sind keine guten Nachrichten für Familien und Einzelpersonen in der Schweiz. Bereits heute beträgt die durchschnittliche Prämie für eine Familie in der Schweiz 1265,80 Franken, für Einzelpersonen 426,70 Franken pro Monat. Helfen könnte ein Prämiendeckel, wie er in der Prämien-Entlastungs-Initiative vorgeschlagen wird: Niemand soll mehr als zehn Prozent des verfügbaren Einkommens für die obligatorische Krankenversicherung bezahlen müssen. Die Initiative kommt am 9. Juni zur Abstimmung.

Bund rechnet mit Anstieg von vier Prozent

Auch der Bund rechnet mit einem konstanten Prämienwachstum. In seiner Stellungnahme zur Prämien-Entlastungs-Initiative geht er davon aus, dass die Prämien bis 2030 jährlich um durchschnittlich vier Prozent ansteigen werden.

Konkret bedeutet dies, dass eine vierköpfige Familie bald über 1600 Franken bezahlen muss, und eine Einzelperson 540 Franken. Fällt das Prämienwachstum noch höher aus – beispielsweise um sechs Prozent, wie Comparis für 2025 prognostiziert -, bezahlt eine vierköpfige Familie im Jahr 2030 fast 1800 Franken, eine Einzelperson über 600. Die Prämien kennen somit nur einen Weg: nach oben. Im Gegensatz dazu kann das Lohnwachstum nicht mithalten. Die Reallöhne befinden sich derzeit sogar im Sinkflug.

Stimmbevölkerung kann Prämien deckeln

Viele Menschen in der Schweiz werden sich diese hohen Prämien nicht mehr leisten können. Sarah Thomas, Marketing-Fachfrau und Mutter sagt gegenüber «direkt»: «Jetzt geht das noch. Aber was ist in fünf Jahren, wenn die Prämien weiterhin so stark steigen?» Auch Caritas befürchtet, dass das Armutsrisiko weiter wachsen wird, wie Aline Masé in einem Interview erläutert: «Viele haben ihre letzten kleinen Reserven aufgebraucht. Keine Reserven zu haben bedeutet, dass bereits Mehrausgaben von hundert Franken ein grosses Problem darstellen. Und hier sind die Krankenkassen-Prämien das grösste Problem.»

Aktuell bezahlt der Schnitt der Versicherten 14 Prozent für die Prämien. Ohne Deckel wird die Prämienlast aber weiter zunehmen. Der Ball liegt nun bei der Stimmbevölkerung: Wird sie am 9. Juni Ja stimmen, dürften Menschen mit tiefen Einkommen und der Mittelstand aufatmen. Denn sie leiden am stärksten unter der explodierenden obligatorischen Kopfprämie.

1 Kommentar

  1. Mein Mann ( 68 J. ) zahlt jetzt 2024 schon bei der Krankenkasse 495.55 Franken ein.
    Ich ( 66 J. ) zahle jetzt 2024 schon bei der Krankenkasse 503.65 Franken ein.
    Jahresbeitrag Krankenkasse rund Mann 5942.-
    Jahresbeitrag Krankenkasse rund Frau 6044.-
    Dann kommt noch die Franchise dazu für beide je 300.- Franken= 600.-
    Heisst also: Jährlicher Beitrag mit Franchise 12`586.- Franken.
    SELBSTBEHALT IST DA ABER NOCH NICHT DABEI.
    So darf und kann es NICHT weitergehen.
    Darum braucht es ein KLARES JA AM 9. JUNI zur :
    Prämien-Entlastungs-Initiative

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