SVP-Basis befürwortet Prämien-Deckel

Eine erste repräsentative Umfrage von Sotomo zur Prämien-Entlastungs-Initiative zeigt: Neben den Wähler und Wählerinnen von links-grün befürwortet auch eine Mehrheit der SVP die Vorlage.

Foto: Keystone (Christian Beutler)

Die steigenden Krankenkassenprämien belasten die Bevölkerung stark. Dies bestätigte auch das jüngst erschienene Familienbarometer. Darin wird deutlich, dass die Prämienlast und die steigenden Preise die Hauptsorgen der Familien in der Schweiz sind.

In knapp zwei Monaten hat die Stimmbevölkerung nun die Möglichkeit, über eine Deckelung der Prämien bei 10 Prozent des verfügbaren Einkommens abzustimmen. Eine erste Umfrage zeigt: Die Prämien-Entlastungs-Initiative der SP kommt bei der Bevölkerung gut an. Rund 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie der Vorlage zustimmen wollen.

Hohe Zustimmung bei Personen mit tiefen und mittleren Einkommen

Auffällig ist, dass nicht nur die Basis von SP und Grünen dem Anliegen mehrheitlich zustimmen will, sondern auch 59 Prozent der SVP-Wählenden. Bei der Mitte und der GLP ist es rund die Hälfte, mit einigen Unentschlossenen. Einzig die FDP-Basis sagt deutlich Nein zu mehr Unterstützung für Menschen mit wenig Geld.

Dies spiegelt sich auch in der Zustimmung nach Einkommen: Bei Personen mit mehr als 10’000 Franken Einkommen pro Monat wollen gerade mal 39 Prozent der Initiative zustimmen. Gemäss Wahlbarometer vom Oktober 2023 wählt der grösste Teil dieser Einkommensgruppe die FDP.

Am meisten Zustimmung erhält die Prämien-Entlastung von Personen mit einem Einkommen von weniger als 4000 Franken pro Monat. 81 Prozent dieser Menschen beabsichtigen am 9. Juni ein Ja in die Urne zu legen. Das erstaunt nicht, denn bei den Krankenkassenprämien handelt es sich um eine Kopfprämie: Alle müssen gleich viel bezahlen – egal wieviel sie verdienen.

Neben Menschen mit tiefem Einkommen befürworten auch Personen mit mittlerem Einkommen die Initiative klar: Rund zwei Drittel der Personen mit 4000 bis zu 10’000 Franken Monatseinkommen wollen Ja sagen zu mehr Prämienverbilligung für alle, die am stärksten unter den hohen Kosten leiden.

Prämien um 158 Prozent gestiegen

Bei der Einführung der obligatorischen Krankenversicherung 1996 hat der Bund versprochen, dass die Höhe der Prämien nicht mehr als acht Prozent des verfügbaren Einkommens ausmachen dürfen. Seither sind die Prämien um satte 158 Prozent gestiegen. Die Löhne hinken mit zwölf Prozent Wachstum massiv hinterher. Für die kommenden Jahre wird mit einem weiteren Anstieg der Prämienlast gerechnet.

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